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Presseschau zur Verlängerung des BVB mit Niko Kovac: „Alternativlos, aber riskant“

Niko Kovac
Foto: IMAGO

Gestern verlängerte Borussia Dortmund den Vertrag mit seinem Cheftrainer Niko Kovac bis 2027. Dabei sei nur der Zeitpunkt, nicht aber die Verlängerung selbst überraschend. Zudem sei diese im Prinzip „alternativlos“ gewesen, obwohl sie nicht ohne Risiko sei, kommentiert die Presse in Deutschland.



Für die Süddeutsche Zeitung ist einzig der Zeitpunkt der Vertragsverlängerung eine Überraschung. Dass der BVB grundsätzlich mit Niko Kovac verlängern würde, sei hingegen zu erwarten gewesen. Die jüngsten schwachen Auftritte in Essen und bei St. Pauli hätten offenbar nicht das gute Bild vom Verlauf der vorigen Saison übertüncht, womit Kovac sich Vertrauen der Clubführung erarbeitet habe.

Deutlicher wird Manfred Sedlbauer bei Sport1. „Überstürzt“ sei diese Verlängerung. Seit Jürgen Klopp hätten sich nur wenige Trainer länger als ein Jahr gehalten. Die Sehnsucht des BVB nach Konstanz sei verständlich, eine Garantie dafür gebe aber auch die Vertragsverlängerung nicht. Damit gehe der Club unnötig ins Risiko, statt bis zum Herbst oder Winter zu warten. Offenbar traue man Kovac auch den im nächsten Sommer angesichts vieler auslaufender Verträge den dann nötigen Umbruch zu. Seine Vita von kurzen Engagements auf Trainer spreche nicht dafür.

Karim Adyemi und Niko Kovac
Foto: IMAGO

Zweifel bleiben, ob Kovac eine Mannschaft entwickeln kann

Beim Kicker weist man auf die ungewohnte Ruhe bei den vorbereitenden Verhandlungen. Noch in der letzten Saison sind Interna oft an die Öffentlichkeit gedrungen. Diese Ruhe liege auch an Niko Kovac selbst. Seine Gelassenheit habe er erfolgreich auf die Mannschaft übertragen, sich mit der daraus resultierenden CL-Qualifikation diese Vertragsverlängerung verdient. Jetzt beginne allerdings erst die eigentliche Arbeit, den BVB wieder dauerhaft zu einer Spitzenmannschaft zu formen. Und nicht zuletzt ihr den ewigen Schlendrian auszutreiben sowie einen eigenen Spielstil zu etablieren.

Die WAZ zitiert Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel und nennt die Vertragsverlängerung „alternativlos“. Ständige Unruhe bezüglich einer Weiterbeschäftigung Kovac‘ wurde so vermieden. Und verdient habe der Trainer sich diese auch mit seinem überaus erfolgreichen Schlussspurt. Nun müsse Kovac jedoch beweisen, dass er mehr kann, als einem Team die Basics des Fußballs einzuimpfen. Dass diesbezüglich Skepsis herrscht, sehe man an der Verlängerung bis lediglich 2027. Zurecht, meint die WAZ, denn eine Mannschaft auf hohem Niveau weiterzuentwickeln war Kovac weder beim FC Bayern noch beim VfL Wolfsburg gelungen.

Ein Querschnitt durchs Stimmungsbild bei den Fans von Borussia Dortmund zum Thema Vertragsverlängerung von Niko Kovac findet sich hier.