Vodafone-CEO de Groot über Deal mit BVB: „Beide besitzen ‚Anpacker-Mentalität'“

Der Name Marcel de Groot dürfte wohl nur wenigen Fans von Borussia Dortmund etwas sagen. Er ist der CEO des neuen Hauptsponsors des BVB Vodafone. Mit den Ruhr Nachrichten spricht er ausführlich über diverse Facetten dieser neuen Partnerschaft, was dann wiederum auch für die Fans des BVB einige interessante Ansichten hervorbringt.
Wie sein Name vermuten lässt, ist de Groot Niederländer. Dementsprechend ist sein Herzensclub auch nicht der BVB, sondern Ajax Amsterdam. Was für das Engagement seines Unternehmens bei den Westfalen keinen Unterschied macht, aber de Groot vielleicht etwas nahbarer macht. Denn dort geht er auch mit seinen Kindern gern ins Stadion, lässt das Handy dann aber in der Tasche, mit Ausnahme für wenige Fotos der Atmosphäre in der Amsterdam-Arena.
Womit man beim Thema wäre, schließlich wirbt Vodafone bei Borussia Dortmund für seine Kommunikationsdienste, was dem BVB auch im Beitrag der RN genannte 30 Millionen Euro pro Jahr einbringt.
Marktanalysen hätten die Entscheidung für den BVB begleitet, aber auch das Gefühl habe den Entscheidern bei Vodafone gesagt, dass es keinen besseren Partner im Fußball als Borussia Dortmund geben könne. Man sei von der Wucht der „Gelben Wand“ beeindruckt, identifiziere sich aber genauso mit der Rolle des BVB als Herausforderer der Branchengrößen. Zudem sieht de Groot beiderseits eine „echte Anpacker-Mentalität“.

Mentalität von BVB und Vodafone ähneln sich
Dass man den Kompromiss eingehen musste, das Logo von Vodafone in Schwarz und nicht in Rot auf den Trikots zu zeigen, ist für den CEO wie zu vermuten war kein Problem. Titel erwarte man übrigens keine vom BVB, wobei man natürlich nichts dagegen hätte. Für den BVB entschieden hatte man sich schon, bevor klar war, dass er sich noch für die Champions League qualifiziert. Aber auch in Zukunft werde es gute und schlechte Zeiten geben, darauf sei man eingestellt bei einer Laufzeit von fünf Jahren.
Weitere angesprochene Themen sind dann weniger für die Partnerschaft des BVB mit Vodafone relevant, etwa die mangelnde Digitalisierung in Deutschland oder de Groots Ruf nach einer längeren Arbeitszeit. Um auch bei der Digitalisierung Champions League zu spielen, seien Veränderungen nötig. Diese will Vodafone angehen, genauso müssten sich Arbeitnehmer klar machen, dass der aktuelle Wohlstand kein Selbstläufer sei.
Eine Ausweitung des Engagements von Vodafone, beispielsweise durch die Übernahme von Aktienpaketen, ist derzeit hingegen kein Thema für Marcel de Groot, der noch angibt, ein Fan des (nicht nur) von Johan Cruyff geprägten „voetbal totaal“ zu sein – einer fairen Grätsche sei er im Bedarfsfall aber auch nicht abgeneigt.