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Rätselhafte Defensive des BVB pendelt zwischen den Extremen

Lloyd Kelly und Marcel Sabitzer
Foto: Getty Images

Blickt man auf die absolute Torbilanz des BVB in der Bundesliga, liest sich diese mit 9:3 Treffern eigentlich ganz passabel. Nimmt man aber den Auftritt in der Champions League hinzu, zeigt sich in kurioses Bild, findet die Frankfurter Rundschau. Entweder beendet die Mannschaft von Borussia Dortmund ein Spiel ohne Gegentor – oder er herrscht Tag der offenen Tür.



Beim 1:0 über den VfL Wolfsburg benötigte Borussia Dortmund eine Extraportion Glück, um diese Partie zu Null zu beenden. Millimeter fehlten lediglich, dann wäre der Abpraller von der Latte auf die Torlinie ein Treffer für die Gäste gewesen. So reihte sich dieser Sieg in die länger werdende Liste der zu-Null-Spiele des BVB in dieser Saison ein.

1:0 im DFB-Pokal bei Rot-Weiss Essen, 3:0 gegen Union, 2:0 in Heidenheim und nun das 1:0 gegen den VfL Wolfsburg. Über die gesamte Amtszeit von Niko Kovac gesehen sind es sogar zwölf von 31 Partien, die man ohne Gegentor beendete, was einer Quote von 38,7 Prozent entspricht. Ist defensiv also alles paletti, nachdem nun auch noch Nico Schlotterbeck in die Mannschaft zurückgekehrt ist?

Mitnichten, denn sowohl beim 3:3 beim FC St. Pauli als auch beim 4:4 bei Juventus Turin hagelte es Gegentreffer und das auch noch jeweils zu bitteren Punktverlusten nach eigener Führung. Und wieder auf Kovac‘ gesamte Amtszeit gesehen sind es 38 Gegentreffer in den 19 Spielen, die man nicht zu Null spielte, macht einen Schnitt von 2,0 Gegentoren, wenn man denn welche hinnehmen muss.

Ramy Bensebaini, Serhou Guirassy und Salih Özcan
Foto: IMAGO

Nächste Aufgabe fürs BVB-Team: Kollaps vermeiden

Zwar sei die steigende Zahl an Partien ohne Gegentor als Erfolg von Kovac‘ Arbeit zu werten. Dieser habe dem Team eine höhere Intensität eingebläut, zudem sei die Umstellung auf eine Dreierkette eine entscheidende Maßnahme gewesen.

Den „Hang zum Kollaps“, wenn der Gegner denn erst einmal trifft, müsse er seinen Eleven aber noch austreiben, befinde die FR. Dies insbesondere deshalb, weil die jüngsten späten Gegentreffer durchaus vermeidbar gewesen wären – bei mehr Konzentration und längerem unbedingten Einsatzwillen. Nicht nur die Spielverläufe beim St. Pauli und bei Juventus Turin, die am Ende jeweils nur ein Remis brachten, hätten gezeigt: Für den weiteren Erfolg in dieser Saison sei es elementar, dass diese gelegentlichen, dann aber folgenreichen Zusammenbrüche der Mannschaft abgestellt werden. Es wartet also weiter einiges an Arbeit auf Niko Kovac und den Kader des BVB.