Borussia Dortmunds Nico Schlotterbeck steht kurz nach seiner Verletzungspause wieder im DFB-Kader. Die TV-Experten Babbel und Neururer kritisieren die Entscheidung von Bundestrainer Nagelsmann scharf.
Kurz nach seiner überstandenen Meniskusverletzung steht Nico Schlotterbeck vor einem Comeback in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Bundestrainer Julian Nagelsmann nominierte den BVB-Abwehrspieler für die WM-Qualifikationsspiele gegen Luxemburg (10.10.) und Nordirland (13.10.). Schlotterbeck hatte erst vor wenigen Wochen wieder Spielpraxis bei Borussia Dortmund gesammelt.
Die Nominierung sorgt jedoch für heftige Kritik bei TV-Experten. Markus Babbel erklärte bei Sport1: „Ich hätte ihn da weggelassen, ich hätte ihn regenerieren lassen.“ Der frühere Nationalspieler argumentiert, dass Schlotterbeck nach einer langen Verletzungspause noch nicht voll belastbar sei und eine kurze Pause sinnvoller gewesen wäre. „Das erste Spiel ist gegen Luxemburg. Brauche ich da, bei allem Respekt vor Luxemburg, wirklich einen Nico Schlotterbeck?“
Peter Neururer äußerte sich noch deutlicher: „Wir reden von Luxemburg! Das ist ein Spiel, bei dem ich überlegen muss: Hilft es der Mannschaft, hilft es dem Spieler?“
BVB-Star Schlotterbeck kehrt zurück: Experten kritisieren Nagelsmann
Der ehemalige Bundesliga-Trainer kritisierte zudem die Belastung der Mannschaft: „Der Mannschaft kann’s nicht helfen gegen Luxemburg. Das sind Hütchen mit Beinen im Vergleich zur deutschen Nationalmannschaft, auch wenn’s WM-Qualifikation ist.“
Neururer riet Schlotterbeck: „Mach noch eine Woche Pause. Bleib zu Hause bei deinem Verein. Das ist besser für dich, das ist besser für deinen Verein und das ist auch besser für die Nationalmannschaft.“ Er kommentierte die Entscheidung des Bundestrainers scharf: „Wenn ich das bewerten würde, würde ich sagen: Da hat der Bundestrainer Scheiße gemacht. Beurteilen kann ich es nicht, weil ich nicht weiß, welche Gedanken Julian Nagelsmann hat.“
Babbel und Neururer betonten außerdem, dass Nagelsmann in der Abwehr durchaus Alternativen habe, insbesondere da Abwehrchef Antonio Rüdiger verletzt ausfällt. Babbel meinte: „Das erste Spiel ist gegen Luxemburg. Brauche ich da jetzt zwingend einen Nico Schlotterbeck?“ und Neururer ergänzte, dass eine Verschiebung der Rückkehr Schlotterbecks „wesentlich mehr Effekt“ gehabt hätte, um ihn stabiler und voll einsatzfähig zu machen.