Vertrags-Poker beim BVB: Wer darf bleiben, wer muss gehen?

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Verlängern oder ablösefrei ziehen lassen? Diese Frage beschäftigt aktuell die BVB-Bosse um Geschäftsführer Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl. Gleich sechs Spielerverträge laufen im kommenden Sommer aus – und nicht alle Profis dürfen auf eine Zukunft in Schwarzgelb hoffen. Nach BILD-Informationen stehen vor allem vier Spieler auf der Kippe.

Während die Dortmunder in dieser Saison sportlich wieder Richtung Champions-League-Plätze blicken, bastelt die sportliche Leitung bereits am Kader der Zukunft. Klar ist: In mehreren Fällen wird die wirtschaftliche Vernunft über die sportliche Vergangenheit siegen müssen.

Emre Can: Kapitän mit ungewisser Zukunft

Emre Can
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Seit Monaten fehlt Emre Can mit hartnäckigen Adduktorenproblemen. Für den Kapitän kommt die Verletzung zur Unzeit – sein Vertrag läuft im Sommer aus. Zwar genießt der Mittelfeldkämpfer hohes Ansehen in der Kabine und auch bei Trainer Niko Kovac, doch seine sportliche Zukunft hängt an einem seidenen Faden.

Laut der BILD wäre eine Verlängerung nur bei stark reduzierten Bezügen denkbar. Noch ist offen, ob Can nach seiner Genesung wieder das Niveau erreicht, das ihn einst unverzichtbar machte.

Niklas Süle: Topverdiener muss Abstriche machen

Niklas Süle
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Auch Niklas Süle steht vor einem entscheidenden Winter. Der Innenverteidiger hat seine Verletzung auskuriert und will sich im Saisonverlauf wieder festspielen. Doch der Weg zurück in die Stammelf ist steinig – und die Gehaltsfrage eine große Hürde.

Mit rund 14 Millionen Euro pro Jahr zählt Süle zu den Großverdienern des BVB. Eine Verlängerung wäre laut Bericht nur möglich, wenn der Verteidiger drastische Gehaltseinbußen akzeptiert. Beide Seiten scheinen derzeit zu pokern.

Pascal Groß: Karriereende oder Neustart?

Pascal Groß
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Für Pascal Groß neigt sich das Kapitel Borussia Dortmund dem Ende zu. Der erfahrene Mittelfeldspieler kommt unter Kovac kaum noch zum Einsatz und hat selbst angedeutet, dass er seine Zukunft offen sieht.

„Es muss immer für beide Seiten sinnvoll sein“, sagte Groß zuletzt. „Wenn ich keine Rolle mehr spiele, dann habe ich lieber keinen Vertrag und gehe woanders hin – oder höre auf.“ Seine klare Haltung zeigt: Der Routinier denkt eher an einen Abschied als an eine Verlängerung.

Salih Özcan: Kein Platz mehr in Kovacs Plänen

Salih Özcan
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Für Salih Özcan gibt es beim BVB keine sportliche Perspektive mehr. Bereits im Sommer wollte Dortmund den defensiven Mittelfeldspieler abgeben, fand aber keinen Abnehmer. Nun gilt ein Wechsel im Winter als wahrscheinlich, um das Gehalt von rund fünf Millionen Euro zu sparen.

Kovac setzt auf andere Profile im Mittelfeld – Özcan dürfte einer der ersten sein, die im Januar gehen dürfen.

Die offenen Fälle: Brandt und Meyer

Julian Brandt
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Etwas bessere Karten haben Julian Brandt und Alexander Meyer. Brandt, aktuell nur Edeljoker, genießt intern weiterhin großes Vertrauen. Sollte er wieder zu alter Form finden, könnte es zur Verlängerung kommen – der Offensivspieler fühlt sich in Dortmund wohl.

Torhüter Meyer gilt als zuverlässiger Ersatz hinter Gregor Kobel, doch mit Diant Ramaj (aktuell an Heidenheim verliehen) steht ein Nachfolger bereits bereit. Eine Verlängerung wäre nur als Backup-Lösung denkbar.

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