Neue Details: Missbrauchsskandal beim BVB weitet sich aus

Borussia Dortmund sieht sich mit neuen Details im Missbrauchsskandal konfrontiert. Mehrere ehemalige Opfer haben nun detaillierte Vorwürfe gegen einen Ex-Manager eingereicht.

Der Missbrauchsskandal bei Borussia Dortmund nimmt immer größere Ausmaße an. Nachdem die BILD in der vergangenen Woche erstmals über schwere Vorwürfe gegen einen ehemaligen BVB-Manager berichtet hatte, melden sich nun weitere mutmaßliche Opfer.

Wie die Zeitung schreibt, hätten sich inzwischen mehrere Männer gemeldet, die in den 1970er-, 80er- und 90er-Jahren als Jugendspieler, Fans oder Nachbarn Kontakt zu dem Beschuldigten gehabt haben sollen. Ihre Schilderungen ähnelten sich laut BILD teilweise „bis ins Detail“. Zwei der Betroffenen hätten inzwischen Anzeige erstattet, die Polizei ermittle.

Auch die Ruhr Nachrichten berichten inzwischen über den Fall. Demnach sollen sich mehr als fünf Opfer gemeldet haben, die den mittlerweile 88 Jahre alten Mann des sexuellen Missbrauchs beschuldigen. Der BVB habe daraufhin umgehend interne Untersuchungen eingeleitet, ein Vergabeverfahren gestartet und zusätzlich eine externe Anwaltskanzlei mit der Aufarbeitung des Sachverhalts beauftragt.

Ein heute 46 Jahre alter Mann berichtete, er sei 1991 zusammen mit seinem Bruder zu einem Auswärtsspiel nach Bremen eingeladen worden. Der damalige BVB-Mitarbeiter habe ihm eine Hotelübernachtung „zusammen in einem Doppelbett“ bezahlt.

BVB reagiert erschüttert auf neue Enthüllungen

Später sei es in der Villa des Managers zu sexuellen Übergriffen gekommen. Insgesamt habe er mehr als 150 Missbrauchsfälle erlebt – teils sogar auf der BVB-Geschäftsstelle. Der jüngere Bruder des Mannes sei bereits mit elf Jahren von dem Ex-Mitarbeiter angefasst worden.

Borussia Dortmund reagierte betroffen auf die neuen Enthüllungen. „Die bisherigen Vorwürfe gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Vereins haben den gesamten BVB erschüttert und machen uns alle betroffen“, sagte ein Vereinssprecher der BILD. Der Klub habe „interne und externe Anlaufstellen für Betroffene eingerichtet“ und werde „die externen Untersuchungen vollumfänglich unterstützen“. Eine „betroffenenorientierte, traumasensible Begleitung“ soll zudem durch die Deutsche Sporthochschule Köln erfolgen.

Der Verein hatte sich bereits 2023 von dem früheren Mitarbeiter getrennt, nachdem ein weiterer Vorwurf bekannt geworden war. Zuvor war laut BVB ein „vage gehaltener Vorwurf“ aus dem Jahr 2010 nicht erhärtet worden, da weder Anzeige gestellt noch Beweise gesichert worden seien.

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