Gregor Kobel wird im Pokalduell gegen Frankfurt zum „halb blinden“ Matchwinner. Der BVB-Keeper verrät, warum er sich beim Elfmeterschießen ganz auf sein Gefühl verließ.
Borussia Dortmund steht im Achtelfinale des DFB-Pokals – und das vor allem dank Gregor Kobel. Der BVB-Torhüter avancierte beim packenden Zweitrundenduell in Frankfurt zum gefeierten Helden, nachdem er im Elfmeterschießen den entscheidenden Versuch von Farès Chaibi parierte. Dabei war Kobel erstaunlich unvorbereitet – und genau das war sein Erfolgsrezept.
„Ich bin nicht überzeugt, wie ausschlaggebend das wirklich ist“, erklärte der Schweizer Keeper nach dem 4:2-Erfolg im Elfmeterschießen. In der Videoanalyse habe er nur zwei Schützen gesehen, „deswegen bin ich so halb blind ins Elfmeterschießen gegangen“. Eine bewusste Entscheidung, wie er betonte: Er verließ sich lieber auf sein Gefühl als auf Zahlen und Daten. „Am Ende des Tages hilft es dir auch nichts, wenn du dir Videos anguckst und sie dann in die andere Ecke schießen“, meinte Kobel schmunzelnd.
Schon während der regulären Spielzeit und Verlängerung hatte der 27-Jährige mehrfach stark pariert. Im Elfmeterschießen wuchs er dann endgültig über sich hinaus – und das ohne Spickzettel. „Normalerweise müsste ich es machen, aber es gab nicht viele Videos der Schützen, deswegen war es eher etwas Freestyle heute“, verriet er im TV-Interview.
BVB-Held Kobel träumt vom Sieg im DFB-Pokal
Bescheiden zeigte sich der Matchwinner trotzdem. „Ich rede nicht gerne über mich selber“, sagte Kobel. Vielmehr lobte er die geschlossene Mannschaftsleistung: „Es war ein schweres Spiel und unsere Elfmeterschützen haben einen extrem guten Job gemacht.“
Auch Sport-Geschäftsführer Lars Ricken fand lobende Worte: „Frankfurt hatte einige Chancen. Da brauchst du einen guten Torwart. Und dann hält er noch den entscheidenden Elfmeter. Ein besonderes Lob und ein großes Kompliment an ihn, aber auch die ganze Mannschaft.“
Der Sieg, so Ricken weiter, könne „zur Initialzündung für die kommenden Spiele werden“. Gregor Kobel selbst hofft ebenfalls auf eine nachhaltige Wirkung. „Das war ein geiler Abend und hat sich nach mehr angefühlt“, sagte er. Und das Ziel ist für ihn klar: „Berlin ist jedes Jahr das Ziel. Es ist ein Traum, mit so einem geilen Verein den Pokal zu holen.“

