Tennisbälle und Pyro: BVB-Fans protestieren in Augsburg

Borussia Dortmund gewinnt in Augsburg mit 1:0 – doch das Spiel wird von Fanprotesten überschattet. Tennisbälle, Pyrotechnik und klare Botschaften gegen späte Anstoßzeiten sorgen für Aufsehen.

Beim Bundesliga-Auswärtsspiel des BVB in Augsburg kam es am Freitagabend gleich mehrfach zu Unterbrechungen – ausgelöst durch die eigenen Fans. Die mitgereisten Dortmunder Anhänger protestierten lautstark und spektakulär gegen späte Anstoßzeiten in der Bundesliga. Am Ende gewann der BVB die Partie mit 1:0.

Schon kurz nach dem Anpfiff flogen zahlreiche Tennisbälle aus dem Gästeblock auf den Rasen. Die Ordner hatten alle Hände voll zu tun, um die gelben Filzkugeln zu beseitigen, doch immer wieder landeten neue auf dem Spielfeld. Nach rund drei Minuten konnte die Partie fortgesetzt werden. „Wann ihr spielt, entscheiden wir – Pro Samstag um halb vier“, stand auf großen Bannern, die im BVB-Block gezeigt wurden. Auch Schmährufe wie „Scheiß DFB“ und „Scheiß DFL“ hallten durch das Stadion.

Hintergrund des Protests war die wiederholte Ansetzung von weit entfernten Auswärtsspielen zu unliebsamen Zeiten. Erst am Dienstagabend hatte der BVB im Pokal in Frankfurt gespielt – um 18.30 Uhr, was viele Fans zu einem Urlaubstag zwang. Nur drei Tage später mussten sie erneut quer durch Deutschland reisen, diesmal rund 600 Kilometer nach Augsburg, um dort um 20.30 Uhr im Stadion zu stehen.

Protest gegen Anstoßzeiten: BVB-Fans wüten gegen DFL und DFB

Mit ihrer unmissverständlichen Botschaft machten die Dortmunder deutlich, dass sie die traditionellen Bundesliga-Zeiten am Samstagnachmittag bevorzugen. Auf den Transparenten war zudem eine aufgemalte Uhr zu sehen, die sich während des Protests von 20:30 Uhr auf 20:35 Uhr weiterdrehte – sinnbildlich für die späten Anstoßzeiten.

Doch der Protest blieb nicht beim Tennisballwurf. Kurz nach Wiederanpfiff zündeten BVB-Fans Pyrotechnik, und mehrere Leuchtraketen flogen auf den Platz und in angrenzende Zuschauerbereiche. Schiedsrichter und Ordner unterbrachen das Spiel erneut, verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand.

Während auf dem Rasen die Partie zwischen dem FC Augsburg und Borussia Dortmund lief, richtete sich die Aufmerksamkeit erneut auf die Tribünen. Der Protest dauerte insgesamt rund sieben Minuten. Er zeigte einmal mehr, dass der Unmut vieler Fans über die zunehmende Kommerzialisierung und späten Spielansetzungen nicht nachlässt.

THemen
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