1:0 siegt der BVB beim FC Augsburg und bekleckert sich dabei nicht gerade mit Ruhm. Selbst die mitgereisten Fans machten ihrem Unmut über die unansehnliche Leistung kund. Das schreibt die Presse in Fußball-Deutschland zu diesem mühevollen Sieg, der Borussia Dortmund nichtsdestotrotz drei Punkte und sogar Lob bringt.
Eine „neue Effizienz und Resilienz“ bemerkt Maik Rosner in der Süddeutschen Zeitung beim BVB. Schon der siebte Sieg ohne Gegentor in dieser Saison führt zu dieser Einschätzung: „Den Dortmundern gelingt es mittlerweile regelmäßig, auf Grundlage einer gefestigten Defensive Ertrag zu erwirtschaften.“ Noch wichtiger mit Blick auf die jüngere Vergangenheit, zeige der BVB inzwischen „eine beachtliche Konstanz“. Viel „straffer und konzentrierter“ trete man auf, wenn auch das Spiel beim FC Augsburg kein schönes gewesen sei. Viel Kampf gab es zu sehen, in denen die Spieler ihre neue Widerstandsfähigkeit demonstrierten. Zudem beendete Serhou Guirassy seine sieben Stunde dauernde Ladehemmung.
Die FAZ merkt an, dass dieser Treffer ein „Torgeschenk“ des FC Augsburg war. Auch deshalb sei das Ganze ein „mühseliger Arbeitssieg“ gewesen. Denn die schwächste Defensive der Bundesliga hielt lange gegen Dortmund dicht, weil „die Dortmunder im Vorwärtsgang kaum Tempo aufnahmen.“ Insgesamt sei das Spiel von „wenig Tempo und Esprit“ gekennzeichnet gewesen.

Viel Kampf, wenig Spielaufbau bei FCA – BVB
Ebenso sah die Zeit nur wenig Erbauliches. „Das Spiel selbst war geprägt von Zweikämpfen und Ballverlusten, einen geordneten Spielaufbau bis zu den Strafräumen brachte dadurch keine Mannschaft zuwege.“ Die Augsburger Defensive habe besser gestanden als zuletzt, doch in Nähe des Tores des BVB fehlte die Durchschlagskraft. Am Ende gewinnt der BVB das vierte Pflichtspiel in Serie.
Mit Blick auf das Zustandekommen des einzigen Tores der Partie formuliert die Sportschau „Augsburg schlägt sich selbst“. Borussia Dortmund sei „glanzlos, aber komplett solide“ aufgetreten. Weil der FCA jegliche Bemühungen nach vorne vermissen ließ, der BVB seinerseits aber „behäbig“ aufgetreten war, gab es lange nur wenig Bemerkenswertes. Das „Geschenk“ der Augsburger vor dem 1:0 ließ sich Guirassy nicht entgehen. Eine Änderung der zurückhaltenden Spielweise des FCA erfolgte daraufhin überraschenderweise erst kurz vor dem Schlusspiff – zu spät.
Auch beim Kicker fallen zum BVB-Sieg die Urteile „glanzlos“ und „behäbig“. “ Der BVB ließ den Ball viel zu langsam laufen, sodass sich keine Räume öffneten und die Tiefe nicht gefunden wurde.“ Die durch die Führung größer werdenden Räume bespielte der BVB dann aber gar nicht, auch weil der FCA so auffällig harmlos blieb.

