Nach BVB-Schock in Hamburg: Kovac reagiert mit klaren Worten

Niko Kovac ärgert sich nach dem späten 1:1 in Hamburg über die fehlende Abgezocktheit seines Teams. Der BVB verpasst es, den Ausrutscher der Bayern zu nutzen und lässt zwei wichtige Punkte liegen.

Borussia Dortmund hat beim 1:1 (0:0) im Volksparkstadion gegen den Hamburger SV einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben – und damit die Chance verpasst, in der Tabelle Boden gutzumachen. In der siebten Minute der Nachspielzeit erzielte HSV-Stürmer Ransford-Yeboah Königsdörffer den späten Ausgleich und sorgte für enttäuschte Gesichter beim BVB.

Trainer Niko Kovac machte nach dem Spiel keinen Hehl aus seinem Ärger: „Ich sage immer wieder: Keine Ecken, keine Flanken, keine Freistöße, dann gibt es keine Probleme.“ Doch genau das gelang seiner Mannschaft nicht. „In dem Fall aber hatten wir eine Flanke, die wir nicht gut verteidigt haben. Wir müssen das außen 2-gegen-2 spielen, das dürfen wir nicht zulassen“, erklärte Kovac. Der Coach haderte zudem mit der fehlenden Konsequenz seiner Spieler: „Das ist oftmals im Fußball so, wenn du 1:0 führst. Da musst du das 2:0 schießen, dann ist hier Ruhe.“

Emre Can kritisiert fehlende Abgezocktheit beim BVB

Bis zum Führungstreffer durch Carney Chukwuemeka in der 64. Minute hatte Dortmund das Geschehen weitgehend im Griff. Danach aber verlor die Mannschaft zunehmend den Zugriff. Innenverteidiger Nico Schlotterbeck brachte den Bruch im Spiel auf den Punkt: „Wir haben kaum etwas zugelassen. Nach dem 1:0 haben wir ein bisschen die Kontrolle verloren. Wir müssen mehr Fußball spielen. Das haben wir am Ende gar nicht mehr hinbekommen.“

Auch Kapitän Emre Can, der nach langer Verletzungspause in die Startelf zurückkehrte, sah die Ursache für das späte Gegentor im zu passiven Auftreten: „Wir müssen die Flanken besser verteidigen und die Minuten vorher besser Fußball spielen. Wir müssen aber abgezockter sein, müssen den Ball mehr halten. Das haben wir nicht geschafft.“

Durch das Unentschieden verpasste der BVB nicht nur den Sprung auf Tabellenplatz zwei, sondern auch die Gelegenheit, den Rückstand auf die Bayern zu verkürzen. Kovac’ Fazit fiel entsprechend nüchtern aus: Ein Punkt in Hamburg – zu wenig für eine Mannschaft mit Dortmunder Ansprüchen.

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