Nur 1:1 spielt der BVB beim Hamburger SV, Chukuwemakas Führung aus der 64. Minute reicht nicht zum Sieg. So sah die Presse das Remis im Volksparkstadion, das einen echten Dämpfer für den BVB darstellt.
Der HSV sei lange Zeit harmlos gewesen, befindet Frank Hellmann in der FAZ, gleichwohl er „energisch und kampfstark“ agierte. Doch dann patzte „ausgerechnet der beste Dortmunder“, Nico Schlotterbeck, der ohne diesen Fehler wohl die Kicker-Note 1 sicher gehabt hätte. Bis dahin habe der BVB „passable Stabilität“ ausgestrahlt, die Partie dominiert. Pascal Groß und Emre Can beruhigten das Spiel und der Arbeitssieg sei greifbar nahe gewesen. Nach Abpfiff aber gingen die Köpfe runter bei den Spielern von Niko Kovac, die beinahe sogar noch das 1:2 kassiert hätten.
Für die Süddeutsche Zeitung war hingegen der BVB „arg harmlos“, was die Zahlen unterstreichen. Einziger Schuss aufs Tor des HSV war jener, der zum 1:0 für die Gäste führte. Dass der HSV noch einmal zurückkommen würde, war angesichts von bis dahin acht Treffern in neun Spielen nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Dann aber gelang der Lucky Punch, wobei dieser für den oft gescholtenen Torschützen Königsdorffer noch eine besondere Geschichte mit sich brachte.
Für die Zeit war schlicht die „eigene Ungefährlichkeit“ der Grund, aus dem es für den BVB nicht zum Sieg reichte.

Schlotterbeck lange stark, dann der entscheidende Patzer
Die Sportschau meint hingegen, es sei der HSV gewesen, der dem BVB lange nur wenig Möglichkeiten zur Entfaltung gestattet hatte. Schlotterbeck sei die wohl prägendste Figur dieser Partie gewesen. Erst durch Behandlung einer blutenden Wunde, dann war er an der Vorbereitung der Dortmunder Führung beteiligt und schließlich der Unglücksrabe, der Königsdorffer den Ausgleich erlaubte. Nach der Anzahl der Torchancen sei dieser sogar mehr als verdient gewesen.
Beim „Schock in der Nachspielzeit“ hätten dem BVB die Nerven versagt, heißt es in der WAZ. Bis dahin habe Borussia Dortmund die Partie gut kontrolliert, „ohne die völlige Dominanz mit dem Ball“ auszuüben. Das hohe Pressing habe funktioniert. „Wie so oft in den vergangenen Wochen haperte es nur in den Sekunden nach den Eroberungen, da fehlten Präzision, Abstimmung, der letzte Pass.“ Am Ende habe der BVB den nächsten Rückschlag hinnehmen müssen. Die erhoffte Reaktion des Teams nach der Pleite bei Manchester City gelang nicht.

