Presseschau BVB vs. FC Villarreal: „Reichlich Glück nach schwacher erster Hälfte“

Ein deutliches 4:0 wurde es gestern für Borussia Dortmund gegen den FC Villarreal. Dass man sich bis zu Guirassys Führung aus dem Nichts aber sehr schwer tat, hat die Presse nicht übersehen. Hier ausgewählte Stimmen zum Sieg über die Spanier, der den BVB in der Tabelle weit aufrücken lässt.

Im Tagesspiegel heißt es von der dpa, dass dem BVB vier Tore „fürs Gemüt“ gelungen seien. Dafür habe man aber „reichlich Glück“ benötigt. Dass man nach drei Spielen ohne Sieg auf der Suche nach Stabilität war, sei der ersten, „schwachen“ Halbzeit“ deutlich anzumerken gewesen. Die nervösen Dortmunder seien zunehmend vom FC Villarreal vor Probleme gestellt worden. Beim 2:0 sei der Ball Foyth aber nur an die Schulter gesprungen. Glück aber auch hier, wie bei drei der vier Treffer für die Borussia, dass es dennoch Strafstoß gab – und Guirassy diesen auch noch erst im Nachschuss einnetzte. Trotz Silvios Fehlschuss vom selben Punkt gelang sogar noch das 4:0 durch Svensson, was die Gemüter und die Fanseelen vorerst beruhige.

Berauschend sei der Dortmunder Auftritt nicht gewesen, findet die Süddeutsche Zeitung, maximal „wie Glühwein“. Lange habe man nicht ins Spiel gefunden, dann aber doch einen klaren Sieg erreicht, übrigens auch durch drei Stürmertore. Nun ist Borussia Dortmund in der Tabelle der Champions League wieder oben dabei.

Mannschaft
Foto: Getty Images

Lange schwachen Auftritt des BVB nicht schönreden

Ebenfalls von „reichlich Glück“ schreibt die FAZ beim 4:0 des BVB. „Kuriose Treffer und umstrittene Entscheidungen fallen zugunsten der Dortmunder“, welche die sich bietenden Gelegenheiten dann aber auch nutzen. Dadurch sei das Ergebnis zu hoch ausgefallen.

In der WAZ mahnt Sebastian Weßling, sich die Entstehung dieses deutlichen Sieges „nicht schönzureden“. Schließlich sei es vor der Pause ein „äußerst schwaches Champions-League-Spiel“ gewesen, das die 80.000 im Signal Iduna Park sahen. Zielstrebiger seien darin lange die Gäste aufgetreten. Erst Platzverweis und der Strafstoß zum 2:0 kippten das Spiel. Dennoch bleibe festzuhalten: „Spielerisch geht es in Dortmund seit einer Weile mehr zurück als voran, die Vorträge gerieten zuletzt meist zäh, individuelle Qualität musste herhalten, um Schwächen im mannschaftlichen Auftritt zu überdecken.“ Gegen Teams wie den FC Villarreal reiche diese indivduelle Qualität meist, gegen Topteams aber eben nicht. Sich vom reinen Ergebnis täuschen zu lassen, wäre fatal, gleichwohl bezeichnend für diesen BVB, der sich in den letzten Jahren gerne der Schönrednerei seiner nicht für ganz oben reichenden Auftritte hingebe.

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