Weltmeister André Schürrle äußert sich aktuell zu seinem frühen Karriereende, welches er mit erst 29 Jahren verkündete. Damals stand er bei Borussia Dortmund unter Vertrag, war aber an Spartak Moskau ausgeliehen. Erste Zweifel, ob Profifußball noch der richtige Beruf für ihn ist, seien aber bereits vor seinem Wechsel zum BVB 2016 entstanden.
Jüngst war André Schürrle, 57-maliger deutscher Nationalspieler, im Podcast „Wie geht’s?“ von Robin Gosens zu Gast. Daraus zitiert Sport.de gleich zu Eingang, dass Schürrle sich schon in seiner Zeit bei Bayer Leverkusen (2011 – 2013) erstmals mit dem Gedanken beschäftigt hatte, möglicherweise mit dem Fußball aufzuhören.
Immer wieder habe er damals bereits und später noch deutlicher gemerkt, „dass ich nicht 100 Prozent in diese ganze Fußballwelt, so wie sie ist, reinpasse“, führt der gebürtige Ludwigshafener aus. Beim ersten Aufkommen dieser Zweifel habe er sich vorgenommen: „Wenn ich irgendwann in einer Pause da sitze und ich verspüre keinerlei Kribbeln, keiner Motivation, um wieder zu arbeiten, wieder den Ball zu berühren, wenn dieser Moment da ist, dann ist es Zeit sich Gedanken darüber zu machen, aufzuhören.“
Offenbar waren diese Gedanken noch für längere Zeit nicht so intensiv oder beherrschend, dass er ausgestiegen wäre. Weiter zog er von Bayer Leverkusen erst für zwei Jahre zum FC Chelsea, dann für eine Saison zum VfL Wolfsburg, ehe er zum BVB wechselte. Und mittendrin war der Linksaußen ja auch noch Weltmeister mit der DFB-Auswahl geworden.

Schürrle suchte neue Herausforderungen
Als er als gestandener Nationalspieler dann beim BVB nicht so einschlug, wie von allen Seiten erhofft, dürften die beiden dann stattgefundenen Leihgeschäfte dazu beigetragen haben, dass sich sein Abschiedswille verfestigte. Zunächst verbrachte er eine Saison beim FC Fulham. Ab Sommer 2019 hieß sein Club dann Spartak Moskau.
Dass man als Profi nahezu jederzeit „fremdbestimmt“ sei, habe André Schürrle irgendwann nicht mehr gefallen. Es habe sich nicht mehr angefühlt, als lebte er sein eigenes Leben. Seine Karriere schließlich so früh zu beenden, wie er es 2020 tat, habe dennoch einiges an Mut erfordert. Damit habe er aber „wahrscheinlich zum ersten Mal eine Entscheidung getroffen, die absolut nur von mir war“, merkt er an.
Seitdem ist Schürrle u. a. im Extremsport aktiv, weil er Herausforderungen liebe, sowohl mental als auch physisch. Weiter Profifußball zu spielen war keine solche Herausforderung mehr für ihn. Beim BVB kam Schürrle in den vier Jahren seines Engagements auf lediglich 33 Einsätze in der Bundesliga. Am 17. Juli 2020 wurde sein Vertrag mit Borussia Dortmund einvernehmlich aufgelöst. Damit hatte er seine Karriere tatsächlich im Alter von nur 29 Jahren beendet.

