Borussia Dortmund steht gut da – doch die Kritik an Trainer Niko Kovac reißt nicht ab. TV-Experte Dietmar Hamann kann die Aufregung überhaupt nicht nachvollziehen.
Trotz einer starken Zwischenbilanz des BVB wächst rund um Trainer Niko Kovac die Diskussion über Spielstil und Ausrichtung. Für TV-Experte Dietmar Hamann ist diese Kritik jedoch vollkommen unverständlich. In seiner Sky-Kolumne zeigt er sich regelrecht irritiert darüber, wie die Stimmungslage in Dortmund aktuell bewertet wird.
Der BVB steht in der Bundesliga auf Rang vier und hat in der Champions League beste Chancen auf den direkten Einzug ins Achtelfinale. Auch der jüngste 4:0-Erfolg gegen den FC Villarreal untermauert die stabile Form. Dennoch mehren sich Stimmen, die dem Coach zu wenig Offensivmut und klare Strukturen absprechen. Für Hamann ist diese Debatte nicht nachvollziehbar. „Der BVB hat mit Trainer Niko Kovac in dieser Saison wettbewerbsübergreifend erst zwei Spiele verloren, und jetzt wird auf einmal über den Spielstil diskutiert! Was wollen die Leute denn?“, fragte er mit deutlichem Unverständnis.
Der frühere Nationalspieler hebt stattdessen hervor, wie konstant die Mannschaft auftrete – und das trotz geringer Veränderungen im Kader. „Ich habe zum ersten Mal seit Jahren das Gefühl, dass die Dortmunder zusammen mit Kovac eine Konstellation haben, auf die sie sich verlassen können“, so Hamann.
Hamann stärkt BVB-Coach Kovac den Rücken

Dass die Saisonleistung beeindruckend sei, zeige sich seiner Ansicht nach auch darin, dass Neuzugänge wie Jobe Bellingham oder Fabio Silva bisher kaum tragende Rollen einnehmen, der BVB aber dennoch zuverlässig punktet.
Kritik gab es zuletzt vor allem wegen verschenkter Führungen in Hamburg, bei St. Pauli sowie gegen Stuttgart. Auch Hamann sieht darin ein Problem – allerdings keines, das Kovac anzulasten wäre. Wären diese Partien konsequent zu Ende gespielt worden, „könnten sie ohne Probleme sechs Punkte mehr haben. Dann wären sie drei Punkte hinter Bayern und keiner würde etwas kritisieren“, betont er.
Für den TV-Experten steht fest, dass Kovac unter den aktuellen Umständen bereits das Maximum herausholt – trotz verletzungsbedingter Rotation und begrenzter Optionen im Angriff. Dass der Trainer im zentralen Mittelfeld häufiger umstellt, bewertet Hamann daher pragmatisch. Man könne nicht 45 oder 50 Spiele mit derselben Formation bestreiten.
Sein Fazit fällt entsprechend deutlich aus: „Was die Leute von Kovac erwarten, hat mit der Realität nichts zu tun. Er holt das Maximale aus der Mannschaft heraus.“

