Deutliche Worte: BVB-Star kritisiert den Kovac-Fußball

Nach dem 2:0-Sieg des BVB gegen Hoffenheim sorgt Julian Brandt mit klaren Worten für Aufsehen. Der Spielmacher kritisiert den aktuellen Dortmund-Stil unter Niko Kovac deutlich.

Borussia Dortmund hat mit dem 2:0 gegen die TSG Hoffenheim einen wichtigen Bundesliga-Sieg eingefahren und damit den dritten Tabellenplatz weiter gefestigt. Doch trotz der stabilen Ergebnisse und inzwischen zehn ungeschlagenen Heimspielen in Serie war die Stimmung nach Abpfiff nicht nur positiv – vor allem Julian Brandt zeigte sich ungewöhnlich kritisch.

Der Torschütze des 1:0 sprach zwar zunächst von einem „gelungenen Tag“, relativierte seine Freude aber schnell. Die Art des Dortmunder Spiels passe derzeit nicht zu ihm. „Wenn ich ehrlich bin, ist es jetzt nicht meine Art und Weise Fußball zu spielen“, erklärte Brandt in der Mixed Zone. Er wünsche sich „mehr Ballbesitz und mehr Kontrolle, vielleicht weniger hohen Bällen“ – Elemente, die er gegen Hoffenheim kaum sah.

Brandt machte deutlich, dass er und die Mannschaft durchaus mehr könnten. Sein eigener Treffer sei ein „relativ gut herausgespieltes“ Beispiel dafür, dass die Qualität vorhanden sei. Zugleich betonte er aber auch pragmatisch: „Manchmal muss man das akzeptieren.“

Brandt hadert mit dem aktuellen BVB-Spielstil

Für Trainer Niko Kovac sind die aktuellen Auftritte dagegen folgerichtig. Er verweist auf den eingeschlagenen Weg mit Schwerpunkt auf defensiver Stabilität. „Die knappen Spiele musst du gewinnen. Die, die nicht knapp sind, gewinnst du sowieso“, sagte der Coach und stellte klar: „Wenn man gegen Hoffenheim 2:0 gewinnt, braucht man sich nicht zu schämen.“

Brandts Worte zeigen dennoch, dass der Spielmacher mit dem Stil hadert – ohne die Erfolge kleinzureden. „Am Ende spielen wir Fußball. Wir laufen nicht Fußball“, sagte er und machte damit deutlich, dass ihm Kreativität und Kontrolle fehlen. Trotz seiner Kritik betonte er, der Fokus liege nun auf den kommenden Wochen. Auch Gespräche über seine Zukunft sollen im neuen Jahr stattfinden, wie Brandt bestätigte.

Zum Abschluss bemühte sich der 29-Jährige um ein versöhnliches Fazit: „Wir sind happy mit dem Sieg, ich will da nicht weiter ’rumbohren.“ Doch seine Aussagen haben deutlich gemacht, dass er sich einen offensiveren BVB wünscht – und die Diskussion um den Kovac-Fußball damit neu entfacht.

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