Nach BVB-Blamage: Kovac reagiert auf Schlotterbecks Wutrede

Nach dem enttäuschenden 2:2 in der Champions League sorgt Nico Schlotterbecks deutliche Kritik für Wirbel beim BVB. Nun reagiert Trainer Niko Kovac mit deutlichen Worten.

Borussia Dortmunds Trainer Niko Kovac hat gelassen, aber mit erkennbarem Verständnis auf die deutliche Kritik von Innenverteidiger Nico Schlotterbeck reagiert. Der Nationalspieler hatte nach dem enttäuschenden 2:2 in der Champions League gegen FK Bodö/Glimt bei DAZN ungewöhnlich hart mit seinen Mitspielern abgerechnet.

Kovac stellte am Donnerstag klar, dass er die Emotionen seines Abwehrchefs nachvollziehen könne: „Ich verstehe die Frustration von Schlotti. Wir haben eine riesige Möglichkeit liegen lassen. Dass er als Führungsspieler verärgert ist, ist völlig normal.“ Auf der Pressekonferenz betonte er zudem, es gehe darum, Kritik „auf der Sachebene“ zu äußern – und genau das habe Schlotterbeck getan.

Der 26-Jährige hatte nach dem verpassten Sprung in die Spitzengruppe der Gruppe – trotz klarer Überlegenheit und zweimaliger Führung – deutliche Worte gefunden. Er bemängelte die fehlende „Winner-Mentalität“ und wurde vor allem gegenüber den Joker-Spielern konkret. „Wenn man in der 60. Minute reinkommt, erwarte ich 30 Minuten Volldampf“, schimpfte Schlotterbeck und spielte damit auf die eingewechselten Karim Adeyemi und Serhou Guirassy an. Zudem kritisierte er „unfassbar schlechte erste Kontakte“ und dass „der Pass immer in den falschen Fuß“ gespielt werde.

Kovac verteidigt BVB-Abwehrchef Schlotterbeck

Kovac bestätigte, dass die Mannschaft die Szenen intern bereits besprochen habe. Adeyemi habe sich dabei „selbstkritisch“ gezeigt, erklärte der Coach. Die Aussagen seines Führungsspielers seien jedenfalls legitim: „Als Führungsspieler hat er mit Sicherheit auch das Recht, gewisse Sachen anzusprechen.“

Sportdirektor Sebastian Kehl berichtete außerdem, dass Kovac der Mannschaft direkt nach dem Spiel eine deutliche Kabinenansprache gehalten habe. Während der Trainer nun auf eine positive Reaktion hofft, muss er für das kommende Bundesligaspiel beim SC Freiburg voraussichtlich auf Waldemar Anton und Aaron Anselmino verzichten, die sich am Mittwoch verletzt hatten. Die endgültigen Diagnosen standen am Donnerstag noch aus.

Kovac machte dennoch klar, dass die Kritik – so heftig sie auch war – ein Schritt in die richtige Richtung sein könne: Man hoffe auf einen „Reifeprozess“, der das Team künftig stabiler mache.

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