Nach enttäuschenden Auftritten und teuren Transfers ohne Wirkung steht Borussia Dortmund massiv in der Kritik. Experte Dietmar Hamann rechnet schonungslos mit der Transferpolitik des BVB ab.
Borussia Dortmund steht nach einer enttäuschenden Phase sportlich wie strukturell massiv in der Kritik. Vor allem die jüngste Transferpolitik des Klubs sorgt bei Experten für Kopfschütteln. Deutliche Worte fand dabei Sky-Experte Dietmar Hamann, der bei Triple – der Hagedorn-Fußballtalk den Umgang des BVB mit teuren Neuzugängen infrage stellte.
Im Fokus stehen Spieler wie Yan Couto, Jobe Bellingham und Fabio Silva, für die Dortmund insgesamt rund 80 Millionen Euro investiert hat, ohne dass sie bislang eine tragende Rolle einnehmen. Für Hamann ist das ein klarer Fehlansatz: „Das ist etwas, was sich die Bayern mal einen Sommer erlauben können, aber nicht Borussia Dortmund.“ Besonders kritisch sieht er, dass hochpreisige Spieler regelmäßig auf der Bank sitzen und der Mannschaft kaum helfen.
Vor allem Jobe Bellingham steht sinnbildlich für diese Problematik. Zwar kommt der Engländer auf zahlreiche Pflichtspieleinsätze, doch meist nur als Ergänzungsspieler. Hamann zeigt sich entsprechend skeptisch: „Er ist seit sechs Monaten da. Warum soll das jetzt besser werden?“
Kaderqualität beim BVB reicht laut Hamann nicht aus
Die sportliche Krise wurde zuletzt auch international sichtbar. Beim 2:2 in der Champions League gegen Außenseiter Bodö/Glimt verspielte der BVB zwei Führungen und ließ wichtige Punkte liegen. Innenverteidiger Nico Schlotterbeck reagierte mit einer emotionalen Wutrede und nahm vor allem die Einwechselspieler in die Pflicht. „Wenn man in der 60. Minute reinkommt, erwarte ich 30 Minuten Volldampf“, sagte der Nationalspieler deutlich.
Hamann sieht darin allerdings ein tiefer liegendes Problem und stellt dem Kader insgesamt kein gutes Zeugnis aus. „Das ist nur eine Qualitätsfrage. Die Mannschaft ist einfach nicht besser“, lautete sein hartes Urteil. Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung glaubt er sogar, dass Dortmund aktuell mehr aus seinen Möglichkeiten herausholt, als eigentlich drin ist: „Ich finde, dass die Mannschaft seit der Ankunft von Niko Kovac überperformt.“
Rückendeckung bekam die Mannschaft zumindest teilweise von Ex-Torhüter Roman Weidenfeller, der zwar keine Blamage sehen wollte, das Ergebnis aber dennoch klar einordnete: „Blamage, das Wort ist zu hart, aber es war eine absolute Enttäuschung.“

