Kovac unter Druck: BVB mit Rumpfelf gegen Gladbach

Vor dem letzten Spiel des Jahres gegen Gladbach steckt Borussia Dortmund tief in der Personalkrise. Verletzungen, Sperren und interne Maßnahmen zwingen Trainer Niko Kovac zur Rumpfelf.

Borussia Dortmund geht stark ersatzgeschwächt in den Jahresabschluss am Freitag (20:30 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach. Verletzungen, Sperren und disziplinarische Maßnahmen sorgen dafür, dass Trainer Niko Kovac kaum Alternativen bleiben – sowohl personell als auch taktisch.

Schon beim 1:1 in Freiburg wurde deutlich, wie angespannt die Lage ist. Der BVB reiste mit einem extrem ausgedünnten Kader an, saß zeitweise sogar mit nur fünf Feldspielern auf der Bank. Auffällig war dabei nicht nur die personelle Not, sondern auch das bewusste Fehlen zweier Offensivtalente: Cole Campbell und Julian Duranville standen laut kicker aus disziplinarischen Gründen nicht im Aufgebot. Kovac wollte dies öffentlich nicht ausführen und sagte lediglich: „Wenn ich einen Spieler nicht mitnehme, hat das immer Gründe.“

Hinter den Kulissen gilt Duranville schon länger als Problemfall. Immer wieder soll der Belgier im Training nicht die nötige Intensität gezeigt haben, zuletzt kam er sogar zu spät zum Abschlusstraining. Auch Campbell wurde wegen schwacher Trainingsleistungen gestrichen. Ob beide gegen Gladbach wieder eine Rolle spielen, ist offen – Platz im Kader wäre angesichts der Lage jedenfalls vorhanden.

Afrika-Cup trifft BVB hart: Bensebaini fehlt gegen Gladbach

Denn die Ausfallliste wird noch länger. Rami Bensebaini reist mit Algerien zum Afrika-Cup und fehlt damit mindestens im letzten Heimspiel des Jahres. Jobe Bellingham ist nach seinem Platzverweis gesperrt, Salih Özcan laboriert an Problemen mit der Achillessehne. Hinzu kommen Waldemar Anton und Aaron Anselmino, deren Oberschenkelverletzungen das Fußballjahr 2025 laut Bild wohl bereits beenden. Auch hinter Julian Brandt (Sprunggelenk) und Marcel Sabitzer (Muskelverhärtung) stehen große Fragezeichen.

Besonders kritisch ist die Situation in der Defensive. Mit dem Ausfall von Anton, Anselmino und dem Afrika-Cup-Abgang von Bensebaini droht ein personeller Engpass. Übrig bleiben im Kern Nico Schlotterbeck, Emre Can, Niklas Süle und Julian Ryerson. Doch auch Can ist nicht voll belastbar.

Kovac bestätigte zuletzt: „Bei Emre ist es so, dass er immer noch etwas spürt. Es ist jetzt noch nicht hundertprozentig weg.“ Süle wiederum kommt nach Verletzungspause erst langsam zurück. Der BVB geht somit mit einer echten Rumpfelf ins Duell mit Gladbach – und dürfte die nahende Winterpause herbeisehnen.

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