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Abwehr-Transfers? So plant der BVB jetzt um

Sebastian Kehl, Lars Ricken
Foto: IMAGO

Nach dem Schreckmoment um Yan Couto richtet der BVB seine Transferstrategie neu aus. Statt Offensivkräften stehen nun dringend Abwehrverstärkungen im Fokus – trotz knappem Budget.



Borussia Dortmund steht mitten im Transferfenster vor einer Kehrtwende. Eigentlich hatten die Verantwortlichen um Sportdirektor Sebastian Kehl und Geschäftsführer Lars Ricken noch einen Stürmer und einen kreativen Mittelfeldspieler im Blick. Doch nach dem Schreckmoment um Yan Couto im Pokalspiel gegen Rot-Weiss Essen richtet sich der Fokus laut Informationen der BILD nun klar auf die Abwehr. Auch wenn Couto glimpflich davonkam, wurde den BVB-Bossen bewusst, wie fragil die aktuelle Kaderstruktur in der Defensive ist.

Die Probleme sind vielschichtig: Nico Schlotterbeck fällt nach einem Meniskusriss bis Oktober aus, Emre Can kämpft mit anhaltenden Adduktorenproblemen, Niklas Süle ist ebenfalls angeschlagen. Zuletzt erwischte es auch Julian Ryerson, der als Rechtsverteidiger und als Teil der Dreierkette eingeplant war. So blieb im Pokal nur der erst 20-jährige Filippo Mané, der zwar überzeugte, seine Bundesligatauglichkeit aber erst noch unter Beweis stellen muss. Mit Waldemar Anton steht derzeit nur ein routinierter Innenverteidiger uneingeschränkt zur Verfügung.

BVB prüft mehrere Kandidaten für die Abwehr

Das Transferbudget liegt dem Vernehmen nach bei knapp über 30 Millionen Euro – ein enger Rahmen. Entsprechend prüfen Kehl, Ricken und Trainer Niko Kovac offenbar vor allem Modelle wie Leihen mit Kaufoption.

Mehrere Namen sind laut BILD bereits im Gespräch. Victor Lindelöf, zuletzt bei Manchester United aktiv, wurde angeboten, ist mit seinen finanziellen Forderungen aber wohl keine realistische Option. Auch der Argentinier Juan Giménez war schon weit in den Gesprächen, ehe eine schwere Knieverletzung den Transfer verhinderte. Realistischer erscheint Loïc Badé vom FC Sevilla, auch wenn er im Preissegment von 25 bis 30 Millionen Euro liegen dürfte – und damit die Schmerzgrenze des BVB sprengen könnte. Ebenfalls diskutiert wird Maxence Lacroix, den Kovac noch aus Wolfsburger Zeiten kennt. Allerdings ist fraglich, ob der Franzose die langfristige Lösung für Dortmund wäre.

Die Zeit bis Transferschluss am 1. September ist knapp. Dortmund muss nicht nur einen Abwehrspieler verpflichten, sondern eigentlich auch die ursprünglich geplanten Verstärkungen für die Offensive realisieren.