Kein VAR im Pokal: Frankfurt hadert mit irregulärem BVB-Tor

Borussia Dortmund profitiert im DFB-Pokal von einer umstrittenen Entscheidung. Ein regelwidriges Tor gegen Eintracht Frankfurt entfacht neue Diskussionen um den fehlenden VAR.

Beim Pokalsieg von Borussia Dortmund bei Eintracht Frankfurt (5:3 i.E.) sorgt ein Treffer von Julian Brandt für reichlich Gesprächsstoff. Der Ausgleich zum 1:1 kurz nach der Pause hätte nach TV-Bildern wohl nicht zählen dürfen – doch der Video-Assistent (VAR) war in dieser Runde des DFB-Pokals noch nicht im Einsatz.

In der Entstehung der Szene stand Maximilian Beier bei einem Zuspiel von Brandt offenbar knapp im Abseits. Nach mehreren Stationen landete der Ball wieder bei Brandt, der aus kurzer Distanz einschob. Schiedsrichter Sven Jablonski ließ das Tor gelten, die Fahne des Assistenten blieb unten. „Vom Gefühl her würde ich sagen, dass der Spieler leicht im Abseits war“, erklärte Schiedsrichterexperte Thorsten Kinhöfer im ZDF. „Aber man sieht, es ist eine Millimeterentscheidung und das ist ohne VAR dann schwer nachweisbar.“

Auch Frankfurts Profis hatten die Abseitsstellung sofort reklamiert. „Wir haben es im Spiel direkt reklamiert. Bevor die Situation zu Ende war, haben es schon einige Spieler von uns angezeigt“, berichtete Kapitän Robin Koch bei Sky. Für die Eintracht blieb es aber bei der Tatsachenentscheidung – der Ausgleich zählte.

BVB im Glück: Frankfurts Ärger über irreguläres Ausgleichstor

Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche nahm die Szene gefasst, wenngleich mit sichtbarem Ärger: „Es ist eine enge Entscheidung. Der VAR ist nicht da, daher müssen wir das einfach akzeptieren.“

Die fehlende technische Unterstützung führte erneut zu Diskussionen über die Wettbewerbsbedingungen im Pokal. Erst ab dem Achtelfinale kommt der VAR zum Einsatz. Der DFB begründet das mit organisatorischen und personellen Hürden: „Zu Beginn sind viele kleine und unterklassige Vereine im Wettbewerb vertreten. Dort in sämtlichen Stadien den VAR zu installieren, was in Form von mobilen Vans vor den Stadien geschehen müsste, wäre ein hoher wirtschaftlicher und organisatorischer Aufwand“, teilte der Verband mit. Außerdem sei der Personalbedarf in den ersten Runden schlicht zu groß.

So blieb ein umstrittener Treffer ohne Korrektur – und Borussia Dortmund profitierte vom fehlenden Videobeweis. Einmal mehr zeigte sich: Auch der Verzicht auf den VAR sorgt im deutschen Fußball für hitzige Diskussionen.

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