Borussia Dortmund scheidet trotz solider Leistung aus dem Pokal aus. Eine ungewöhnliche Aktion von BVB-Star Nico Schlotterbeck sorgt dabei für besondere Irritationen.
Nach dem Aus im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen rückte besonders eine Szene von Nico Schlotterbeck in den Fokus – eine Aktion, die beim Gegentor zum 0:1 viele Fragen aufwarf und selbst innerhalb des Vereins unterschiedlich bewertet wurde.
Der Innenverteidiger wirkte nach dem Abpfiff sichtlich niedergeschlagen. Mit gesenktem Kopf verließ er den Signal Iduna Park, „sehr niedergeschlagen“, wie er selbst später zugab. Er sprach von einem „soliden Spiel“, betonte jedoch auch: „Es tut schon sehr weh.“ Und das lag womöglich nicht nur am Pokal-Aus.
Der entscheidende Treffer in der 34. Minute fiel in einem Moment, in dem Schlotterbeck ungewöhnlich weit aus der eigenen Abwehr herausgerückt war. Er verfolgte seinen Gegenspieler Martin Terrier über fast den gesamten Platz, lief sogar Leverkusens Torwart Mark Flekken an – und fehlte dadurch im entscheidenden Moment in der Defensive. Kurz nachdem er den langen Weg zurück antrat, erzielte Ibrahim Maza die Führung.
BVB-Coach Kovac verteidigt Schlotterbeck
Sportdirektor Sebastian Kehl sprach von einer unglücklichen Entscheidung: „Vielleicht muss man in dieser Situation den Torwart nicht unbedingt anlaufen.“ Zwar sei das Mann-gegen-Mann-Verhalten grundsätzlich so geplant gewesen, doch die Restverteidigung habe die Situation trotz Überzahl im Strafraum „anders lösen“ müssen.
Trainer Niko Kovac stellte sich jedoch gegenüber SPORT1 klar vor seinen Abwehrspieler. Schlotterbeck habe die vorgegebenen taktischen Abläufe umgesetzt: „Er hat den Ball zum Torwart klatschen lassen und dann läuft Nico durch.“ Aus seiner Sicht habe der Nationalspieler „alles richtig gemacht“. Fehler sieht Kovac eher im kollektiven Verhalten dahinter: „Wir haben dann noch 100 Meter Zeit und Platz, das anders zu lösen.“
Schlotterbeck selbst betonte nach dem Spiel, dass die Mannschaft trotz der Enttäuschung „noch ganz viel erreichen“ wolle – in Liga und Champions League stehe man gut da. Doch die Kombination aus der Kritik an der strittigen Aktion und dem bedeutsamen Pokalaus machte die Nacht für den Verteidiger spürbar schwerer.

