„Kreisklasse“: Europameister zerlegt BVB-Star Adeyemi

Nach seinem Wutausbruch bei der Auswechslung gegen Gladbach steht Karim Adeyemi beim BVB erneut im Mittelpunkt der Kritik. Europameister Markus Babbel findet dafür besonders deutliche Worte.

Karim Adeyemi steht bei Borussia Dortmund erneut im Fokus – und diesmal weniger wegen sportlicher Glanzmomente als wegen seines Verhaltens. Beim 2:0-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach sorgte der Offensivspieler mit einer Szene nach seiner Auswechslung für Aufsehen: In der 60. Minute ausgewechselt, wollte Adeyemi wutentbrannt direkt in die Kabine verschwinden. Erst Sportdirektor Sebastian Kehl hielt ihn davon ab.

Der Vorfall hat ein breites Echo ausgelöst, vor allem die deutlichen Worte von Markus Babbel sorgen für Wirbel. Der Europameister von 1996 ging bei ran hart mit dem Dortmunder ins Gericht. Zwar erkennt Babbel das enorme Potenzial des Flügelspielers an, doch gleichzeitig sieht er große Defizite im mentalen Bereich. „

Wenn ich sein Potenzial sehe, da gehört er ja fast zur Weltklasse“, sagte Babbel, schob aber unmissverständlich hinterher: „Aber dann siehst du halt auch wieder, dass er im Kopf sehr oft leider Kreisklasse ist.“ Besonders Adeyemis sportlicher Auftritt gegen Gladbach ließ den früheren Nationalspieler fassungslos zurück. „Sein Auftritt gegen Gladbach, wo ich ja selbst im Stadion war, war grauenhaft“, so Babbel.

Babbel schießt scharf gegen BVB-Star Adeyemi

Umso weniger Verständnis hatte er für die heftige Reaktion des BVB-Stars auf seine Auswechslung: „Dass er seine Auswechslung dann so exorbitant falsch bewertet, das ist schon sagenhaft und da hätte ich mir schon mehr Selbstkritik gewünscht.“

Auch innerhalb des Vereins stieß das Verhalten des 23-Jährigen auf wenig Gegenliebe. Kehl machte deutlich, dass Emotionen zwar zum Fußball gehören, die Entscheidung des Trainers jedoch zu akzeptieren sei. Eine Geldstrafe für Adeyemi gilt als wahrscheinlich.

Über den aktuellen Vorfall hinaus stellt sich für Babbel eine grundsätzliche Frage zur Zukunft des Angreifers beim BVB. „Die Frage, die sich der BVB bzw. Niko Kovac stellen muss, ist, ob sie ihn noch hinkriegen“, erklärte er. Ob äußere Einflüsse oder das Umfeld dabei eine Rolle spielen, könne er als Außenstehender allerdings nicht abschließend beurteilen.

Adeyemis Vertrag in Dortmund läuft noch bis 2027. Eigentlich gilt er als Spieler mit großem Entwicklungspotenzial – doch Eskapaden wie diese könnten die Geduld der Verantwortlichen zunehmend auf die Probe stellen.

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