Zorc braucht Platz für Neue – Leihspieler belasten den BVB-Kader
„Das Gros ist getan.“ Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc zeigt sich zufrieden mit den bisherigen BVB-Neuzugängen. Allerdings sei der Klub mit der Kaderzusammenstellung noch nicht fertig. Einige Spieler sollen noch gehen, damit der ein oder andere noch kommen kann.
Nach den Transfers von Julian Brandt (Bayer 04 Leverkusen), Nico Schulz (TSG 1899 Hoffenheim) und Thorgan Hazard (Borussia Mönchengladbach) reißen die Wechselspekulationen nicht ab. „Wir werden natürlich weiter versuchen, den Kader zu optimieren“, so Sportdirektor Michael Zorc gegenüber der „Funke Mediengruppe“. Aber: „Das Gros ist getan.“
Weitere Verstärkungen wären nun allerdings nur möglich, wenn Spieler verkauft werden würden. Sieben Leihspieler kommen im Sommer zurück und belasten das Gehaltsgefüge, allen voran André Schürrle (an den FC Fulham verliehen) und Shinji Kagawa (Besiktas Istanbul). „Mir fällt spontan keiner ein, der eine Option für uns wäre“, so Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in aller Deutlichkeit über die Zukunft der verliehenen Spielern. „Der größte Teil kehrt nicht zu uns zurück“, kündigte Watzke bereits an. Dennoch gibt es aktuell noch keine Verkäufe zu vermelden. Neben den Topverdienern Schürrle und Kagawa waren 2018/2019 auch Jeremy Toljan (Celtic Glasgow), Dzenis Burnic (Dynamo Dresden), Felix Passlack (Norwich City), Alexander Isak (Willem II) und Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt) verliehen. Als Abgänge werden auch Ömer Toprak und Maximilian Philipp gehandelt.
Ex-Coach Thomas Tuchel (Paris Saint-Germain) soll Medienberichten zufolge weiterhin an einer Verpflichtung von Raphael Guerreiro und Julian Weigl interessiert sein. Über Weigl sagte Zorc: „Julian hat einen langfristigen Vertrag bei uns, und wir haben überhaupt keine Intention, irgendetwas daran zu ändern.“ Beim Portugiesen Guerreiro sieht die Sache anders aus, da der Spieler seinen bis 2020 datierten Vertrag bislang nicht verlängern wollte. „Das ist momentan eine ungeklärte Situation“, so Zorc.
Identifikationsfigur Schmelzer soll bleiben
Zorc betonte, dass er den ehemaligen Kapitän Marcel Schmelzer dagegen halten möchte. „Ich halte große Stücke auf Marcel, in jeglicher Hinsicht“, so der BVB-Sportdirektor. „Er hat sich, obwohl er nicht gespielt hat, immer tadellos verhalten. Nicht nur neben dem Platz, er hat auch konsequent erstklassige Trainingsleistungen gezeigt. Er ist ein wichtiger Faktor für uns, auch in der Kabine. Er verkörpert ein Höchstmaß an Identifikation mit Borussia Dortmund.“ Sportlich spielte er unter Lucien Favre zuletzt keine Rolle mehr.
Auch ein Abgang von Weltmeister Mario Götze stand zuletzt im Raum. Wie die „Bild“ berichtete, sei der FC Arsenal interessiert. Sein Vertrag läuft noch bis 2020. Ein Weggang scheint allerdings unwahrscheinlich.
Stefan Effenberg brachte zuletzt den Namen Jerome Boateng ins Spiel, der beim FC Bayern München keine tragende Rolle mehr spielt. Für Effenberg wäre Boateng der „perfekte Stabilisator“. Doch laut Zorc ist das Transfer-Budget aktuell ausgeschöpft. Die 64 Millionen Euro, für beim Verkauf von Christian Pulisic (FC Chelsea) in die Kassen flossen, wurden bei den Tranfers von Brandt, Schulz und Hazard bereits wieder reinvestiert.