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Julian Weigl über sein Bleiben: „Manch einer hätte nicht damit gerechnet“

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Foto: Ververidis Vasilis / Shutterstock.com

Viele sahen Dortmunds Julian Weigl schon mit eineinhalb Beinen bei Paris Saint-Germain. Nachdem ein Wintertransfer am Veto des BVB scheiterte, blieb Weigl auch im Sommer den Schwarz-Gelben treu. Im Bild-Interview blickt der 24-Jährige zurück auf den Flirt mit Paris, erläutert den Kontakt zu PSG-Trainer Tuchel und begründet sein Bleiben beim BVB.



„Bevor das Transferfenster öffnete, hätte manch einer vielleicht nicht unbedingt damit gerechnet“, weiß Weigl selbst, dass es viele überrascht, ihn weiterhin in Schwarz-Gelb zu sehen. Die zentrale Rolle auf der Doppelsechs, in der Weigl bisher in jedem Pflichtspiel dieser Saison agierte gab den Ausschlag: „Es hat sich ja dann doch abgezeichnet, und ich bin wirklich froh, noch hier zu sein“, erklärt Weigl. „Es war bisher auf jeden Fall die richtige Entscheidung, ich bin mit dem Kopf komplett beim BVB. Ich bekomme im Moment das Vertrauen, was für mich sehr wichtig ist. Das versuche ich auch mit guten Leistungen zurückzuzahlen.“

Im Trainingslager zeichnete sich für den fünffachen Nationalspieler eine Zukunft in Dortmund erstmals wieder ab: „Der entscheidende Moment war im Trainingslager in Bad Ragaz ein Gespräch zwischen dem Trainer und mir. Es war sehr gut. Er hat mir klar seine Meinung gesagt und wie sie sich in der vergangenen Saison über mich verändert hat. Zudem hat er mir eine gute Form in der Vorbereitung attestiert. Dazu war es für mich wichtig, dass er mich wieder vorwiegend auf der 6er-Position sieht“, nennt Weigl die Gründe für sein Bleiben. „Es gab Angebote, aber die Entscheidung hier zu bleiben, ist gemeinsam mit meinen Leuten gefallen.“

Weigl wollte im Winter zu Tuchel nach Paris

Im vergangenen Winter war die Situation noch eine ganz andere. In der Hinrunde stand Weigl kaum auf dem Platz. „Damals ging mir tatsächlich sehr viel durch den Kopf, die Hinrunde war unbefriedigend für mich. Es war hart und schwierig. Ich war oft nicht im Kader – eine ganz neue Situation für mich“, offenbart Weigl. „Dann hadert man mit sich. Selbst wenn man gute Leistungen im Training bringt, kommt man trotzdem nicht ins Team. Ich hatte dann aber auch unglückliche Spiele, wie gegen Bayern. Es lief einfach gar nichts für mich zusammen – ein Sinnbild meiner persönlichen Hinserie.“ Das Spiel ging 0:5 verloren, ein entscheidender Rückschlag im Meisterrennen.

„Ich habe in der Winterpause die Hinrunde reflektiert und mich selber gefragt, wie sie war und wie die Aussichten für die Rückrunde sind. Daraufhin gab’s Gespräche mit den Verantwortlichen, in denen ich ihnen gesagt habe, dass ich mich gern verändern würde“, gibt Weigl zu. „Der BVB war aber dagegen.“ Denn: „Der Klub wollte Meister werden und es war noch nicht abzusehen, wann die verletzten Innenverteidiger zurückkehren.“ Somit war Julian Weigl in der Rückserie als Aushilfs-Innenverteidiger gefragt.

„Natürlich war das nicht unbedingt befriedigend für mich. Aber ich habe trotzdem keinen Stunk gemacht oder versucht, mich wegzustreiken. Dafür habe ich Dortmund viel zu viel zu verdanken“, so Weigl. Dennoch steht Weigl auch ohne Wechselabsichten weiterhin mit PSG-Trainer Thomas Tuchel in Kontakt: „Wir haben ein gutes Verhältnis, haben dadurch immer mal wieder losen Kontakt und schreiben uns. Es war aber diesmal nicht kurz vor einem Transfer“, sagt Weigl.

Aktuell liegt der Fokus voll auf den Zielen mit dem BVB. Und im nächsten Schritt auf einer möglichen Rückkehr ins DFB-Team: „Ich weiß aus (…) Gesprächen, dass eine Wertschätzung weiterhin besteht und sie viel von mir halten. Ich habe schon immer das Gefühl, dass die Tür weiterhin offen ist – konstant gute Leistungen vorausgesetzt.“

 

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