Markige Worte – Witsel hinterfragt die Qualität des BVB
Die Stimmung bei den Dortmunder Borussen ist merklich angespannt. Nach dem 2:2 am Samstagabend gegen den SV Werder Bremen bekam die Mannschaft auch die Pfiffe des Publikums ab. Axel Witsel (30) sprach gar von fehlender Qualität – betonte allerdings auch, dass es nicht an der Mentalität liege.
Dem BVB droht ein ungemütlicher Herbst. Wie zuletzt gegen Eintracht Frankfurt reichte es am Samstag nur zu einem 2:2 gegen Werder Bremen. Erneut schaffte es das Team von Trainer Lucien Favre (61) nicht, eine 2:1-Führung über die Bühne zu bringen. In der UEFA Champions League bei Slavia Prag und in der Bundesliga in Freiburg müssen nun zwei Siege her, um das Umfeld wieder zu beruhigen. Nach nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Pflichtspielen und nun Rang acht in der Liga ist der BVB derzeit kein Kandidat für einen Titel.
„Das ist ganz klar nicht der Saisonstart, den wir uns vorgestellt haben“, sagte Torwart Roman Bürki (28) nach dem Bremen-Spiel. Gegen die Grün-Weißen hätten die Dortmunder die Chance gehabt, das mäßige Frankfurt-Spiel vergessen zu machen und Tabellenführer Bayern München wieder auf die Pelle zu rücken. „It’s not mentality, it’s quality“, sagte Mittelfeldmann Axel Witsel auf die Frage, woran es liege, dass der BVB derzeit so schwächeln würde. Klare Worte des Belgiers, der damit auf das „Sky“-Interview von vor einer Woche anspielte, in dem sich Kapitän Marco Reus (30) echauffierte, dass die Mentalität hinterfragt werden würde. Für Witsel liegt die Schwächephase also nicht an der Mentalität, sondern vielmehr an der Qualität.
Wiedergutmachung in Prag und Freiburg?
„In Prag haben wir die Chance, zu zeigen, dass wir es besser können“, so Bürki. Sollte erneut kein Sieg gelingen, wird es auch in der Champions League bereits eng, nachdem der Heimauftakt gegen den FC Barcelona auch nicht gewonnen werden konnte. Das 0:0 war jedoch eines der besten Spiele des BVB in den letzten Wochen. Marco Reus scheiterte mit einem Elfmeter an Marc-André ter Stegen (27). Der BVB verpasste einen Sieg gegen katalanischen Favoriten nur denkbar knapp.
Im Anschluss müssen die Dortmunder in der Bundesliga bei den derzeit starken Freiburgern antreten, die am heutigen Sonntag durch einen 2:1-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf auf Rang drei der Tabelle sprangen. Damit steht das Team von Trainer Christian Streich gar fünf Plätze vor den Borussen. Allerdings sind die Teams nach sechs Spieltagen noch sehr eng beisammen. Durch einen Sieg in Freiburg könnte der BVB rein theoretisch sogar wieder Tabellenführer werden, wenn die Konkurrenz patzt.