Thomas Tuchel, Peter Bosz, Peter Stöger, Lucien Favre, Edin Terzić: Sie trainierten Borussia Dortmund nach Jürgen Klopp. Sie alle scheiterten beim BVB und konnten niemals dem langen Schatten des heutigen Liverpooler Coachs entrinnen. Keinem seiner Nachfolger gelang es, die Herzen der schwarzgelben Fangemeinde zu erobern. Auch fast sechs Jahre nach seinem Abschied wünschen sich die BVB-Anhänger Klopp zurück. Oder möchten zumindest einen „Klopp-Typ“ an der Seitenlinie wirbeln sehen: authentisch, nah und erfolgreich.
Nun kommt im Sommer der Noch-Gladbacher Marco Rose in die Revierstadt. Der 44 Jahre alte Leipziger scheint genau der Typ zu sein, den sich Verantwortliche und Fans beim BVB sehnlichst gewünscht haben. Er kommuniziert intensiv mit dem Team und feuert seine Mannschaft fast über die gesamten 90 Minuten eines Matches von der Seitenlinie an. Mit seiner Art, die Spieler während einer Partie zu lenken und zu steuern, ähnelt er Jürgen Klopp mehr als alle seine Vorgänger. Er ist nicht so „verkopft“ wie Tuchel oder Favre, sondern eher ein „Kumpel-Typ“. Der BVB wird unter Rose auch für Wett-Fans wieder eine sichere Bank werden. Die Anmeldung bei Slotilda ist ganz einfach und verspricht beste Chancen – nicht nur für Anhänger der Borussia.
„Nur“ Erfolg zu haben, reicht in Dortmund nicht. In der Ära nach Klopp holten seine Nachfolger einmal den DFB-Pokal, einmal den Supercup und errangen dreimal die Vizemeisterschaft. Keine schlechte Bilanz, doch mindestens genauso wichtig wie Tabellenplätze ist die Art, Fußball zu spielen. Ein defensiver, zurückhaltender Spielstil ist nicht das, was die BVB-Anhänger von ihrem Team sehen möchten. Sie fiebern nach einer Mannschaft, die 90 Minuten alles für das schwarzgelbe Trikot gibt. Eine Elf, die ihrem Kontrahenten kaum Luft zum Atmen lässt und schon in der gegnerischen Hälfte attackiert. Rose selbst fordert von seinen Spielern dynamisch aufzutreten, schnell und aktiv zu agieren und Kombinationsfußball zu bieten. Das ähnelt stark dem Stil eines Jürgen Klopp. Das ist, was das schwarzgelbe Fanherz sich sehnsüchtig wünscht.
Lucien Favre, mit Dortmund zweimal Vizemeister, galt als zu zurückhaltend, zu introvertiert. Ihm wurde regelmäßig unterstellt, nicht emotional genug gewesen zu sein. Etwas, was sich über Marco Rose nicht sagen lässt. Während Favre Ballbesitzfußball bevorzugte, setzt der künftige Dortmunder Trainer auf Pressing und frühes Attackieren. Rose verfügt über die Qualitäten, den BVB wieder aufzuwecken und mit seiner emotionalen Art eine fußballerische Frischzellenkur zu verpassen. Endlich würde die schwarzgelbe Fanseele aus ihrer Depression geholt. Fehlt nur noch, dass dies wieder möglichst viele Zuschauer im Stadion live erleben dürfen.