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„Du musst es mit Leben füllen“ – Roses Erwartungen nach der Supercup-Pleite

Marco Rose
Foto: imago images

Was für eine Bilanz! Nur vier der letzten 42 Aufeinandertreffen mit dem SC Freiburg hat Borussia Dortmund verloren. Am 6. Februar 2021 endete eine Serie von 19 Spielen und zehn Jahren in Folge ohne Niederlage gegen den SC. Das Team von Trainer Christian Streich (56) gewann mit 2:1. Heute (15.30 Uhr) geht es wieder in den Breisgau – mit guten Erinnerungen.



Dortmunds Coach Marco Rose (44) denkt gerne an den heutigen Gegner. 2004 erzielte er als Profi des FSV Mainz 05 beim SC Freiburg in der Nachspielzeit den entscheidenden 2:1-Siegtreffer. „Danach gab es auch ein paar Kaltgetränke im Bus“, so der Coach heute mit einem Schmunzeln.

Als Trainer von Borussia Mönchengladbach hatte er mit den Freiburgern allerdings durchaus Probleme. Bei zwei Gastspielen sprang insgesamt nur ein Punkt heraus. „In Freiburg ist es immer unangenehm, Christian Streich leistet dort seit Jahren eine hervorragende Arbeit“, befindet Rose. „Man kann viele gute Automatismen sehen, sie haben bis auf Santamaria keinen wichtigen Spieler verloren. Sie sind taktisch gut mit Ball, sie spielen mutig Fußball, sind sehr aggressiv gegen den Ball und glauben immer an sich“, ist Rose voll des Lobes.

Beim BVB entspannt sich unterdessen die personelle Lage. Die zuletzt verletzten Emre Can (27), Raphael Guerreiro (27) und Mats Hummels (32) reisen mit nach Freiburg – ebenso wie Julian Brandt (25) nach Corona-Isolation. Auch Thomas Meunier (29) war in Quarantäne und wird aber noch ausfallen. Mit in den Breisgau reist auch Thomas Delaney (29), der den BVB aber noch verlassen könnte.
„Wir haben ein paar Jungs, die tatsächlich jetzt kurz davor sind, wieder eine Option zu werden, auch wenn sie erst wenige Trainingseinheiten hatten“, so Rose. „Jule, Rapha, Thomas, Mats und Emre werden am Freitag erstmals wieder trainieren und nach und nach integriert.“ Doch: „Wir müssen nach dem Abschlusstraining entscheiden, wer dabei ist und wer nicht.“
Dennoch könnte Rose zum dritten Mal in Folge neben Manuel Akanji (26) Axel Witsel (32) als Innenverteidiger aufbieten. „Axel hat uns mit seiner fußballerischen Klasse und seiner Ruhe und Klarheit Stabilität gegeben, das war der wichtigste Faktor“, analysiert der Trainer. “ Ich bin sehr, sehr zufrieden mit seinen Auftritten, mit seiner Körpersprache und Energie.“ Aber: „Natürlich sieht man in bestimmten Situationen, dass er kein gelernter Innenverteidiger ist – zum Beispiel vor dem 0:2 der Bayern.“

Rose möchte Gutes hervorheben – und appelliert

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Beim 1:3 am vergangenen Dienstag im DFL Supercup gegen den FC Bayern München hatte der BVB vor allem über die rechte Abwehrseite und Felix Passlack (23) Probleme. Doch Rose sah Schwierigkeiten im gesamten Abwehrverband: „Wir haben das Spiel am Ende 1:3 verloren, das bedeutet, dass wir ein paar Fehler zu viel gemacht haben. Und trotzdem war diese Leistung sehr, sehr ansprechend und hätte meiner Meinung nach dazu führen können, dass wir dieses Spiel gewinnen.“
Trotz der Niederlage und der verpassten Titelchance möchte Rose keine Unruhe aufkommen lassen, wie er vor dem heutigen Freiburg-Spiel betonte: „Ich glaube es ist wichtig, nach so einer Niederlage im Team und auch im Umfeld nicht von heute auf morgen jedes Mal die Ambitionen, die Chancen und den Status quo zu ändern. Sondern es ist wichtig, dass wir uns Dinge zu erarbeiten, die gut und wichtig für unser Spiel sind.“
Zudem habe der Trainer auch einige positive Dinge gewesen. „Sie mussten viele lange Bälle schlagen, wir haben große Tormöglichkeiten gehabt. Es war schon eine Menge da, um Bayern richtig zu beschäftigen“, urteilt Rose. Daran soll angeknüpft werden: „Da müssen wir weitermachen. Auch nach Misserfolgen müssen wir die Brust raushaben und mit viel Vertrauen ins nächste Spiel gehen, weil wir gut sind.“
Wichtig sei nun auch die Mentalität. Damit auch BVB drin ist, wo BVB drauf steht. „Du musst es jedes Wochenende auf dem Platz bringen und mit Leben füllen“, so Rose. „Du musst Zweikämpfe annehmen, du musst marschieren, du musst sprinten, du musst den Gegnerdruck annehmen und aushalten. Das sind die Aufgaben. Wenn wir das jedes Wochenende schaffen und richtig auf Ergebnisse und Ereignisse reagieren, dann haben wir die Möglichkeit, ganz vorne mit dabei zu sein.“
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