Rauball kritisch: BVB hat „keine Konstanz und Dauerhaftigkeit nachgewiesen“
BVB-Präsident Reinhard Rauball (72) geht mit der Profi-Mannschaft seines Klubs hart ins Gericht. Vor seiner zu erwartenden Wiederwahl als Chef sagte der 72-Jährige, dass es der Mannschaft an Konstanz und Dauerhaftigkeit fehlt.
„Wir erleben eine Mannschaft, die bisher keine Konstanz und keine Dauerhaftigkeit nachgewiesen hat“, so Borussia Dortmunds Präsident Reinhard Rauball im Interview mit dem „kicker“. „Daran muss gearbeitet werden.“
Allerdings sagt der 72-Jährige auch, dass „in der Mannschaft mehr steckt, als das Negativ-Erlebnis in München vermuten lässt“. Zuletzt hatten die Dortmunder eine 0:4-Klatsche bei Rekordmeister FC Bayern München einstecken müssen. „Das Spiel in München war eine herbe Enttäuschung“, so Rauball. „So etwas hatten wir nach dem Sieg über Inter Mailand nicht annähernd erwartet.“ In der UEFA Champions League gelang dem BVB zuletzt ein 3:2-Sieg (nach 0:2-Rückstand zur Pause) gegen Inter Mailand.
Muss der BVB die deutsche Meisterschaft bereits abschreiben? „Wir liegen nur zwei Punkte hinter Bayern München“, so der BVB-Boss. „Die Spitze ist enorm weit auseinander gezogen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Bundesliga in den vergangenen Jahren mal so eng zusammengerückt war.“
Rauball vor Wiederwahl: „Ruhe ist das Allerwichtigste“
Reinhard Rauball ist aktuell 20 Jahre an der Spitze von Borussia Dortmund. Am nächsten Sonntag stellt er sich erneut zur Wahl. „Die Ruhe im Verein ist das Allerwichtigste“, so Rauball zu seinen inhaltlichen Schwerpunkten. „In den Gremien herrscht diese Ruhe in einem Maße, wie man sich das besser nicht vorstellen kann.“ Die Bestätigung Reinhard Rauballs im Amt ist eine Formalität. Der Jurist und Politiker (SPD) ist im Klub unumstritten.
Rauball mahnt zudem davor, zu sehr vergangenen Zeiten nachzutrauern. Ex-Coach Jürgen Klopp (52) sei „ein Glücksfall für Dortmund“ gewesen. Dennoch sollte man nicht einer „Phase nachhängen, die wir mit dem Namen und der Arbeit Klopps verbinden“, so der 72-Jährige. „Wir müssen uns neuen Fakten stellen, und ausschließlich diese Fakten dürfen die Zukunft bestimmen.“