Nico Schlotterbeck ist vorzeitig aus den USA abgereist, nachdem er beim 6:0 von Borussia Dortmund über San Diego Loyal in der 81. Minute angeschlagen ausgewechselt werden musste. Erneut angeschlagen, ist hier zu formulieren. Denn seit Ende März ist Dortmunds Nationalspieler quasi ohne Spielpraxis. Zudem weiß niemand, wann er wieder belastbar sein wird. Das wirft die Frage auf: Legt der BVB bei den Innenverteidigern noch einmal personell nach?
Diese Frage stellt sich zumindest web.de. Obwohl die Diagnose vom BVB nicht öffentlich gemacht wurde, steht zu befürchten, dass Nico Schlotterbeck zumindest den Großteil der, wenn nicht die gesamte Rest-Vorbereitung verpassen wird. Wann er überhaupt wieder zur Verfügung stehen wird, ist zumindest für Außenstehende derzeit völlig offen.
In Mats Hummels und Niklas Süle hat man zwar höchste Qualität, die statt Schlotterbeck das Innenverteidiger-Duo bilden wird. Doch neben Sperren könnten ja auch diese beiden irgendwann einmal mit Verletzungen ausfallen. Dann wäre derzeit die einzige nominelle Alternative Soumaila Coulibaly, der bislang auf gerade einmal 61 absolvierte Minuten in Pflichtspielen kommt. Ein gleichwertiger Ersatz kann Coulibaly zurzeit noch nicht sein.
Holt Dortmunds Manager Sebastian Kehl also noch jemanden für die Innenverteidigung – für den Fall der Fälle?
Was, wenn Hummels oder Süle beim BVB auch noch passen müssen?
Immerhin hatte Kehl zuletzt angedeutet, dass das Ende der Transferaktivitäten des BVB noch nicht erreicht sei. Allerdings habe man aktuell keinen verschärften Druck, beobachte gelassen den Markt. Vor allem, wenn noch jemand den Kader verließe, würde es drängender werden, noch einmal aktiv zu werden.
Das klingt nicht danach, als ob Kehl die Lage bei den Innenverteidigern als so dramatisch einstuft, dass man zwingend handeln werden. Das dürfte zumindest so manchen Beobachter überraschen. Denn so hoch die Qualität des Trios Hummels, Süle und Schlotterbeck auch sein mag. Wenn dann demnächst nur einer von den dreien einsatzbereit ist, könnte das einen entscheidenden Qualitätsverlust im Titelrennen bedeuten, das der BVB ja wieder anstrebt.
Zumal, wie web.de anmerkt, sich von den übrigen Top-Clubs der Bundesliga niemand dieses Risiko leistet, bei den Innenverteidigern so dünn besetzt zu sein, wie es bei Borussia Dortmund der Fall ist.