Im BVB-Stadion: Fans werden wegen Anti-Homophobie-Banner angegangen
Im Signal-Iduna-Park spielten sich am Samstag beim Heimsieg über den 1. FC Köln (1:0) Szenen ab, für die die Vokabel „unschön“ nicht mehr ausreicht. Was sich nicht auf das allzu häufig einfallslose Auftreten der Mannschaft von Gastgeber Borussia Dortmund bezieht. Vielmehr kam es im Publikum zu Handgreiflichkeiten, nachdem eine Gruppe einen Aufruf zum Kampf gegen Homophobie gehisst hatte.
Sportlich sorgte das späte 1:0 über Köln hauptsächlich für Erleichterung, aber auch für die Erkenntnis, dass noch viel Arbeit vor der Mannschaft liegt. Immerhin hat man nicht direkt den Auftakt in die neue Saison in den Sand gesetzt.
Ganz anderes gibt es von den Rängen zu berichten, wo es sogar zu physischen Auseinandersetzungen zwischen Dortmunder Zuschauern gekommen sein soll. Eine Gruppe hatte wohl auch aus Anlass des Heimdebüts von Neuzugang Felix Nmecha, der homophobe Inhalte in den sozialen Medien geteilt oder geliket hatte, ein großes Banner gegen Homophobie im Stadion aufgehängt. Initiator war die Gruppe „ballspiel.vereint!“. Das Banner trug sowohl das Wappen der Borussia als auch Regenbogenfarben, das Symbol der LGBTQIA+-Community sowie den simplen Aufruf: „Gemeinsam gegen Homophobie“.
BVB ist schon länger im Austausch mit den Initiatoren
Das allein war für einige Besucher des Signal-Iduna-Parks am Samstag Anlass genug, das Banner teilweise zu beschädigen oder zu versuchen, es herunterzureißen. Bei dem Vorhaben, auf der Südtribüne über das eigene Anliegen zu informieren, seien einige Mitglieder der Initiative sogar körperlich angegriffen worden, berichtet die WAZ.
Man habe zwar Kritik an seinen Aktionen erwartet, wie es viele Äußerungen in sozialen Medien vermuten ließen. Physische Gewalt aber nicht, zu der es dann tatsächlich aus den eigenen Reihen kam. „Der BVB verweist auf Anfrage darauf, dass das Thema sehr ernst genommen werde, seit Wochen sei man im Austausch mit betroffenen Gruppen“, heißt es weiter bei der WAZ, ohne damit zu erläutern, wie der Club nun konkret auf diese Vorfälle reagiert. Das Thema dürfte auch in den nächsten Heimspielen weitere eine Rolle im Stadion spielen.