Emre Can beim BVB außen vor: Gründe und mögliche Konsequenzen
Nach dem Rücktritt Marco Reus‘ vom Kapitänsamt bei Borussia Dortmund wurde er sein Nachfolger. Einen größeren Vertrauensbeweis hätte es für Emre Can seitens des Trainers eigentlich nicht geben können. Zuletzt stand er wegen wenig überzeugenden Leistungen aber gleich zweimal nicht in der Startelf des BVB.
Stattdessen erhielt Salih Özcan, in der Rückrunde meist noch nur Ergänzungsspieler, die Chance, sich im Zentrum zu beweisen. Und das tat der türkische Nationalspieler, anders als Can, zuletzt mit Bravour. Weshalb Can eben auch gleich zweimal zusehen musste. Dementsprechend war auch nicht Can Kapitän in Hoffenheim und zu Hause gegen Wolfsburg war, sondern Keeper Gregor Kobel.
Die WAZ spricht gar von einem „Formtief“, in dem sich Emre Can befinde. Während man dort Özcan attestiert, diesem gelänge es „deutlich besser als Can, die Verbindung zum Angriffsspiel herzustellen“.
Problematisch sind die jüngsten Entwicklungen für den BVB, weil man eigentlich seine gesamte Kaderplanung im Sommer auf den wiedererstarkten Emre Can ausgerichtet hatte, siehe Kapitänsamt und siehe Verzicht auf Kauf von Edson Alvarez von Ajax Amsterdam. Zuvor war Emre Can noch ein Kandidat für einen Weggang gewesen, dann plötzlich die zentrale Figur im BVB-Spiel – und jetzt nicht einmal mehr in der Startelf.
Statt auf Can baut Terzic derzeit auf Özcan
Zumindest Marcel Reif, früherer TV-Experte, fordert jetzt, Emre Can die Binde wieder zu entziehen und sie an Torhüter Gregor Kobel, in jedem Fall unumstrittener Stammspieler, weiterzureichen, berichtet Ruhr 24. Dabei geht Reif keineswegs davon aus, dass Emre Can dauerhaft weg vom Fenster sei. Schließlich habe man zwischenzeitlich auch schon Marco Reus und Mats Hummels das Startelfpotenzial abgesprochen und beide überzeugten zuletzt wieder mit starken Auftritten und sogar beide auch mit Toren. Das Blatt können sich auch für Can schnell wieder wenden, doch sei seine Präsenz auf dem Platz eben nicht immer gesichert – anders als bei Kobel, den Reif daher für die ideale Besetzung des Kapitänsamts von Borussia Dortmund hält.
Gleichzeitig äußert Reif die Auffassung, dass es letztlich „wurscht“ sei, wer die Binde aufs Feld trage und für die meisten Feldspieler sei diese Aufgabe zuletzt eher eine Belastung gewesen. Warum also nicht Kobel damit beauftragen?