Stimmen zur Lage von Edin Terzic bei Borussia Dortmund: „Explosive Atmosphäre“
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke war beim gestrigen 1:1 gegen Mainz 05 bereits vor Schlusspfiff von seinem Platz verschwunden. Das Publikum pfiff die Mannschaft aus, spendete Trainer Edin Terzic aber nach der Partie Unterstützung. Dessen Lage wird immer heikler. Die Medien äußern ihre Einschätzungen zu dessen Aussichten bei Borussia Dortmund.
Für die FAZ ist offen, ob Watzke und Kehl zu ihrem Trainer stehen werden. Eine Analyse der Hinrunde war schon vor dem Mainz-Spiel angekündigt. Öffentlich äußern wollten beide sich gestern nicht nach dem Schlusspfiff. Terzic bekomme die Schwankungen und Inkonstanz seiner Mannschaft nicht in den Griff.
Zwei Argumente für Terzic nennt die FAZ aber auch: Die starke Rückrunde der letzten Saison spreche für den Trainer. Was genauso für die überzeugenden Partien in der Champions League gelte.
Eurosport urteilt, dass die Mannschaft den Trainer im Stich lasse. Die Leistung nach der Halbzeit habe Arbeitsverweigerung geglichen.
Sky-Experte Hamann nimmt Terzic ebenfalls in Schutz. Den entscheidenden Fehler zum Gegentor habe Marcel Sabitzer begangen, danach sei die Mannschaft nicht wiederzuerkennen gewesen. Statt für den Trainer zu spielen, habe man diesen im Regen stehen lassen, genauso wie dies Watzke und Kehl derzeit täten. Diese hätten auch zuvor schon der Mannschaft deutlicher ins Gewissen reden müssen.
Hamann: Zu wenig Unterstützung von Watzke und Kehl
Sport1 konstatiert, dass Terzic bei den Dortmunder Fans noch viel Kredit zu besitzen scheint. Diese „feierte ihn ab“, als er im Regen nach Spielende vor der Südtribüne erschien. Ob die Pläne der Vereinsführung aber eine weitere Zusammenarbeit mit Terzic vorsähen, sei offen.
„Ran“ kommentiert die BVB-Krise so: „Die Spielidee fehlt, eine Entwicklung ist nicht zu erkennen. Vielmehr ist diese Hinrunde ein sportlicher Rückschritt.“ Leichtigkeit fehle und damit auch das Selbstvertrauen. Mit Worten allein werde es aber keinen Umschwung geben. Die Stimmung in Dortmund sei derzeit gereizt und explosiv. Fehler lägen aber nicht allein beim Trainer. Diese seien schon im Sommer bei der Kaderplanung gemacht worden. Ein möglicher Ansatz, dies im Winter zu korrigieren. Wenn sogar die Qualifikation für die Champions League in Gefahr gerate, könnten aber auch beim BVB die „Mechanismen nicht ignoriert werden“.
Bei Web.de fragt man sich, ob es das schon für Edin Terzic war. Selbst beim so treuen Dortmunder Publikum drohe die Stimmung zu kippen. Der sportliche Totalschaden drohe. Die Mannschaft hab weder Aufbäumen noch die nötige Fitness dafür gezeigt. Leblos und ohne jedes Temperament habe die Mannschaft zum wiederholten Male gespielt. Terzic sei nun „massiv unter Druck“.