Mutmacher Statistik: BVB kam 9 von 10-mal nach Auswärtsremis weiter
Die Presse bewertet die Chancen von Borussia Dortmund aufs Weiterkommen unterschiedlich. Von leichtem Optimismus bis zu einer nötigen Steigerung des BVB ist nach dem 1:1 bei der PSV Eindhoven zu lesen. Immerhin der Blick in die Europapokalstatistik der Dortmunder birgt einen Mutmacher: in neun von zehn Fällen erreichte der BVB die nächste Runde, wenn er zunächst auswärts Remis gespielt hatte.
Die Aussagekraft für die Zukunft einer solchen historischen Betrachtung ist im Prinzip gleich Null, herrschen doch in jeder Saison aufs Neue weitgehend neue Bedingungen. Dennoch könnte man im Falle von Borussia Dortmund argumentieren, dass man mit einem der größten Fußballstadien Europas – das dann in KO-Runden-Spiele stets vollbesetzt ist – einen doch nicht zu verachtenden psychologischen Vorteil in die Waagschale werfen kann, der dann am Ende oft den Ausschlag gibt.
Wie folgt jedenfalls stellt sich der Blick in die Europapokalhistorie des BVB dar, wenn man alle Spiele betrachtet, in denen zuerst ein Remis auf des Gegners Platz erspielt wurde:
Wettbewerb | Saison | Gegner | Hinspiel | Rückspiel |
Champions League | 2012/13 | Schachtar Donezk | 2:2 | 3:0 |
Champions League | 2012/13 | FC Malaga | 0:0 | 3:2 |
Champions League | 1997/98 | FC Bayern München | 0:0 | 1:0 n. V. |
UEFA-Pokal | 2001/02 | OSC Lille | 1:1 | 0:0 |
UEFA-Pokal | 2001/02 | Slovan Liberec | 0:0 | 4:0 |
UEFA-Pokal | 1994/95 | Juventus Turin | 2:2 | 1:2 |
UEFA-Pokal | 1993/94 | Spartak Wladikawkas | 0:0 | 1:0 |
UEFA-Pokal | 1993/94 | NK Maribor | 0:0 | 2:1 |
UEFA-Pokal | 1993/94 | Bröndby IF | 1:1 | 1:0 |
Pokal der Pokalsieger | 1965/66 | Atletico Madrid | 1:1 | 1:0 |
Nur einmal musste der BVB nach Auswärtsremis die Segel streichen
Ein einziges Mal gelang es den Spielern von Borussia Dortmund also international nicht, nach einem Remis auswärts noch die nächste Runde zu erreichen. Dieses einmalige Scheitern ereignete sich in der Saison 1994/95, als man auswärts in Turin immerhin ein 2:2 erreichte, zu Hause aber mit 1:2 verlor. Gegen jenes Juventus Turin, gegen das man ein Jahr zuvor in den beiden Endspielen um den UEFA-Pokal noch beide Partien – zu Hause und auswärts – verloren hatte.
Ansonsten aber gelang es immer, eine solche günstige Ausgangskonstellation in einen Erfolg umzumünzen. Auch auf dem Weg zum ersten Europapokalsieg einer deutschen Mannschaft überhaupt, dem Triumph des BVB 1966 im Europapokal der Pokalsieger, gelang dies bereits, als man nach einem 1:1 in Madrid zu Hause mit 1:0 gewann und ins Halbfinale einzog. Schütze beider Tore damals: Lothar Emmerich.
Nun will man also gegen die PSV Eindhoven diese besondere Bilanz auf 10 geglückte von 11 Versuchen ausweiten.