SZ-Podcast über Borussia Dortmund: „Händchen für überragende Transfers verloren gegangen“
Im wöchentlichen Podcast der SZ „Und nun zum Sport“ geht es in der aktuellen Ausgabe eine halbe Stunde lang um Borussia Dortmund. Warum tritt das Team so schwankend in seinen Darbietungen auf? Welche Personalien sind dafür verantwortlich – und wie sieht die nahe Zukunft des BVB aus?
Philipp Selldorf, von Haus aus eigentlich Schalke-Experte und für die Clubs am Rhein, aber wohl auch für alle Bundesligisten aus NRW, sieht bei der Borussia Probleme vor allem im Mittelfeld, wo einzig Julian Brandt zuverlässig gute Leistungen liefert. Was nicht bedeutet, dass die Defensive sich nicht ebenfalls unterhalb der Erwartungen entwickelt hätte. Namentlich sind es Niklas Süle und Nico Schlotterbeck, die beide nach Einschätzung der SZ mehr Qualität in sich tragen, als sie es zuletzt zu zeigen vermochten.
Außerdem sei es der Mannschaft nicht vorzuhalten, dass zuletzt die Ergebnisse wieder stimmten, wenn auch die Spielweise weniger mitreißend war, als man das früher vom BVB kannte. Was auch daran liegt, dass das sehr gute Händchen für das Entdecken künftiger Weltstars zuletzt fehlte – und Weggänge wie jene von Erling Haaland oder Jude Bellingham nicht annähernd adäqaut ersetzt werden konnten.
Bei mehreren Spieler des BVB Entwicklung nicht so stark wie gewünscht
Was die ganz nahe Zukunft angeht, vermutet Uli Hartmann, dass der BVB in der Champions League nur sicher weiterkomme, wenn er die Leistungen aus der Gruppenphase dieses Wettbewerbs wiederhole. Anderenfalls sei morgen „alles möglich“. Wie überhaupt das riesige Stadion des BVB immer auch eine Last werden könne, zuletzt beim letzten Meisterschaftsspiel 2022/23 gesehen, als man die zuvor schwachen Mainzer nicht bezwingen könne. So, wie das vielköpfige Publikum eine Erwartungshaltung sende, könne es aber auch beflügeln.
Ob das Edin Terzic in der kommenden Saison noch als Trainer erleben wird, dazu gibt es keine klare Einschätzung. Wohl aber die Ansicht, dass dieser bei Hans-Joachim Watzke ziemlich großen Kredit besitze, was eine Trennung nicht übermäßig wahrscheinlich werden lässt.
Wie die aktuelle Saison von Borussia Dortmund zu bewerten ist, werde man in sechs, sieben Wochen wissen, wenn der BVB gegen das gesamte Top-Quartett der Bundesliga neben Dortmund selbst gespielt haben wird.