EM-Teilnahme noch nicht abgehakt – Julian Brandt will sich weiter empfehlen
Die jüngsten beiden Länderspiele in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) sind aus deutscher Sicht nahezu optimal verlaufen und haben nun doch die lange vermisste Vorfreude auf die EM 2024 im eigenen Land aufkommen lassen. Zu den Verlierern der beiden Spiele gehörten die von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht nominierten Akteure, darunter mit Ausnahme von Niclas Füllkrug alle Profis von Borussia Dortmund, die EM-Ambitionen hegen.
Auch Julian Brandt erhielt von Nagelsmann keine Einladung, obwohl der 27 Jahre alte Mittelfeldmann mit acht Toren und 13 Vorlagen in 35 Pflichtspielen eine starke Saison spielt. Nagelsmann selbst bezeichnete Brandt als Härtefall und im Moment ist durchaus denkbar, dass diese Einstufung auch im Sommer gilt – zumindest dann, sollte die UEFA auf einer Kadergröße von 23 Spielern beharren und die von Seiten einiger Verbände offenbar erhoffte Erweiterung analog zur EM 2021 und zur WM 2022 auf 26 Akteure weiter ablehnen.
Große Konkurrenz im offensiven Mittelfeld
Brandt selbst äußerte sich nun auf Nachfrage der „WAZ“ zu seinen EM-Chancen und zeigte sich dabei betont gelassen: „Ich mache mir keinen Druck, die EM hat sich nicht zerschlagen“, hat der 47-fache A-Nationalspieler weiterhin Hoffnung und will auf dem Platz Argumente in eigener Sache sammeln: „Ich habe das angenommen und mache den Job, den man von mir erwartet.“
Nüchtern betrachtet ist die Konkurrenz auf Brandts Optimalposition im offensiven Mittelfeld aber sehr, wenn nicht zu groß. Ilkay Gündogan, Jamal Musiala und Florian Wirtz agieren zuletzt als Dreier-Offensivreihe, wobei die beiden letztgenannten schon verstärkt auf Außen ausweichen mussten.
Der in den jüngsten Länderspielen noch gesperrte Leroy Sané sowie Thomas Müller und der vom Bundestrainer aber eher als Stürmer eingeplante Kai Havertz kommen ebenfalls für die Zehner-Position in Frage. Brandt müsste folglich schon einen überragenden Endspurt hinlegen, um es noch in den EURO-Kader zu schaffen.