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Sebastian Kehl bemängelt defensive Einstellung der BVB-Profis

Sebastian Kehl
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Die Haaland-Show gegen den FC Augsburg lässt die Ambitionen des BVB wieder in den Himmel schießen. Doch muss der 19-Jährige in jedem Spiel drei Treffer erzielen, um dem BVB zum Sieg zu verhelfen? Muss Borussia Dortmund weiterhin fünffach treffen, um den Gegner niederzuringen? Ohne größere Stabilität wird der BVB im Meisterrennen nicht noch einmal angreifen können. Sebastian Kehl fordert daher von jedem einzelnen mehr defensiven Einsatz.



Früher war Sebastian Kehl einer der besten defensiven Mittelfeldspieler der Bundesliga. Sicher im Spielaufbau und Passpiel, doch auch nie um eine Grätsche verlegen, wenn er das eigene Tor in Gefahr kommen sah. Heute ist Sebastian Kehl bei den Schwarz Gelben der Leiter der Lizenzspielerabteilung – und momentan wieder sehr besorgt um die defensive Stabilität seines BVB. Sämtliche Gegentore, die Borussia Dortmund in Augsburg kassierte, waren durch eigene Fehler selbst verschuldet.

Vor dem 0:1 geriet Hazards Rückpass zu kurz, Lukasz Piszczek ging dem Ball schlafmützig nicht entgegen. Manuel Akanji konnte den Ball vor dem 0:2 nicht aus dem Gefahrenbereich köpfen. Vor dem 1:3 verpasste es Achraf Hakimi – bei weitem nicht zum ersten Mal – konsequent in die Defensive zu arbeiten. Die Dortmunder Hintermannschaft gleicht nicht selten einem Hühnerhaufen. Dieser Eindruck ist nicht neu oder nur im Augsburg-Spiel auffällig gewesen, sondern zieht sich seit Saisonstart, wenn nicht schon seit Jahren durch.

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Kehl nimmt die Profis auch defensiv in die Pflicht

Die Abwehrspieler stehen als letzte Instanz häufig am meisten in der Kritik, können das zuvor in den Brunnen gefallene Kind oft aber einfach auch nicht mehr retten. „Wir müssen es ganz oben auf unsere Agenda packen, leichte Ballverluste zu vermeiden. Die machen den Gegner immer stärker, als es sein muss“, schimpfte Mats Hummels nach der Partie in Augsburg. Dennoch glaubt er, dass „solche Spiele noch häufiger bei uns auftauchen, in denen viele Tore fallen“.

„Wir dürfen nicht immer so sorglos sein“, zeigt auch Sebastian Kehl wenig Verständnis für das schwarz gelbe Defensivverhalten. „Man kann die Dinge ansprechen, man kann darauf hinweisen. Aber ab einem gewissen Punkt ist der Spieler selbst dafür verantwortlich, wie er auf den Platz tritt“, sieht der frühere Kapitän Borussia Dortmunds die Profis auf dem Platz in der Pflicht. „Jeder muss sich fragen, ob er selbst genug dafür tut, auf den Punkt da zu sein und sich selbst genug vorzubereiten.“ Schließlich mahnte auch Trainer Lucien Favre zuletzt an, man könne nicht immer drei Tore schießen, um Spiele zu gewinnen. Gegen den FCA wäre dabei sogar nur ein Unentschieden herausgesprungen.

Am kommenden Wochenende gastiert der seit dem Trainerwechsel zu Markus Gisdol formstarke 1. FC Köln im Signal Iduna Park. Vier Partien am Stück konnten die Domstädter gewinnen. Und Offensivakteure wie der neu verpflichtete Mark Uth oder der endlich treffsichere John Cordoba werden defensive Fehler oder Unkonzentriertheiten konsequent bestrafen. Eine Steigerung im defensiven Bereich ist also schnell notwendig. Denn geht es so weiter wie bisher, dann „werden wir unsere Ziele nicht erreichen“, weiß auch Sportdirektor Michael Zorc.

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