Sabitzer schießt Österreich zum Gruppensieg – BVB-Kollege Malen half mit
Bei der EM 2024 sind Überraschungen eher rar gesät. Dass aber Team Österreich unter seinem deutschen Trainer Ralf Rangnick die „Todesgruppe D“ vor Frankreich, den Niederlanden und Polen als Gruppensieger beendet, darf getrost als solche angesehen werden. Mitverantwortlich dafür: Borussia Dortmunds Marcel Sabitzer, der gestern den 3:2-Siegtreffer über die Niederlande markierte.
Den letzten Sieg gegen die Niederlande hatte die einst große Fußballnation Österreich im Jahr 1990 eingefahren. Seitdem reihte man Niederlage an Niederlage gegen „Oranje“, zuletzt beim 0:2 in der Gruppenphase der EM 2016. Entsprechend skeptisch dürfte man im Lager der Österreicher gewesen sein, ob es diesmal trotz aller eigener Stärke gelingen wird, eine neuerliche Niederlage zu verhindern oder gar zu gewinnen.
Am Ende stand ein 3:2-Sieg, der in dieser Knappheit durchaus verdient war und der phänomenale Gruppensieg in dieser äußerst anspruchsvoll besetzten Gruppe. Dabei halfen zwei Spieler von Borussia Dortmund entscheidend mit, einer davon allerdings höchst unfreiwillig.
In der 6. Minute grätschte Donyell Malen in eine Hereingabe der Österreicher und lenkte sie so ins eigene Tor. Den frühen Rückstand hätte er beinahe selbst ausgeglichen, scheiterte aber bei seiner großen Chance.
Pechvogel Donyell Malen trifft ins eigene Tor
Zweimal glichen die Niederländer die Führung der glänzend eingestellten Österreicher wieder aus. Und wenn auch beide Teams mit einem Remis für die nächste Runde qualifiziert gewesen wäre, setzte die Mannschaft von Ralf Rangnick nach und durch den schon in den letzten Wochen bei Borussia Dortmund überragenden Marcel Sabitzer gelang tatsächlich die dritte und endgültige Führung in dieser Partie im Berliner Olympiastadion.
Gegen Sabitzers mutigen wie satten Abschluss ins kurze Eck war Keeper Bart Verbruggen machtlos. Wenig später war der Jubel groß bei den Österreichern, die nun am 2. Juli in Leipzig ihr erstes KO-Rundenspiel überhaupt bei einer EM bestreiten dürfen. Mit einem in so starker Form befindlichen Marcel Sabitzer dürfte man gegen jeden Gegner realistische Chancen aufs Viertelfinale haben. Jenem Sabitzer, der sich nach der Niederlage im Finale der Champions League mit seinem BVB noch eine mentale Auszeit vor dem EM-Turnier genommen hatte – offenbar eine sinnvolle Maßnahme, die ihn nun erneut aufblühen lässt.