Presseschau zum Verkauf von Niclas Füllkrug: „Wirtschaftlich ein Muss, dennoch schmerzhaft“
Er ist schon aus dem Trainingslager von Borussia Dortmund in Bad Ragaz abgereist. Niclas Füllkrug wird an West Ham United verkauft, dafür kassiert der BVB wohl über 30 Millionen Euro, verliert aber einen Spieler, der stets mit voller Leidenschaft zu Werke geht. Hier einige ausgewählte Kommentare der Presse zu dieser Entscheidung.
In der WAZ bewertet Christian Woop die Entscheidung des BVB als „schmerzhaft, aber richtig“. Dabei sei Füllkrug nie zu einem der Gesichter der Mannschaft geworden. Doch man kassiert nun viel Geld für jemanden, der wohl häufig auf der Bank gesessen hätte. Insofern sei der Transfer auf die Insel für beide Seiten eine sinnvolle Sache. Nun müsse aber auch Ersatz für den vermutlich Ersatzstürmer gewesenen Füllkrug besorgt werden.
Sport1 betrauert den großen Verlust für die Bundesliga, die dieser Transfer darstellt. Dass Füllkrug nun auch noch zu einem Club wechsle, der nicht in der Champions League spielt, sei gar eine „Verschwendung“. Aus wirtschaftlicher Sicht aber sei der Transfer geradezu ein „Muss“ gewesen. Ein Risiko gehe der BVB damit dennoch ein, denn wenn Guirassy nicht an seine Erfolgssaison anknüpfen können, sollte, würde es Vorwürfe gehen, nicht um einen Verbleib Füllkrugs gekämpft zu haben.
Lob für Kehls Verhandlungsgeschick im Falle Füllkrugs
Sky lobt das Verhandlungsgeschick von Sebastian Kehl, rund 30 Millionen Euro für Füllkrug rausgeschlagen zu haben. Viel sei dieser kritisiert worden, als er in der letzten Saison Füllkrug verpflichtete. Dieser habe doch keinen Wiederverkaufswert und sportlich seien dessen Leistungen auch zweifelhaft. Beides wurde nun widerlegt. Füllkrug erfülle sich nun mit dem Wechsel in die Premier League zwar einen Traum, ihm habe beim BVB aber auch die Wertschätzung gefehlt. Dennoch: Sportlich und menschlich sei dies ein herber Verlust für die Bundesliga.
Als „großen Fehler“ bezeichnet indes ran.de diese Entscheidung. Denn trotz mediokrer Zahlen werde Füllkrug sportlich unterschätzt. Für einen Weltklassespieler fehle ihm die Qualität im Passspiel und die Konstanz. Doch Füllkrug mache oft aus wenig viel. Weshalb er eine sinnvolle Alternative für Borussia Dortmund hätte bleiben sollen. Gleichwertigen Ersatz zu finden werde schwer – und 30 Millionen Euro hörten sich letztlich nach mehr an als sie es sind.