Dass Pascal Groß vom BVB – ebenso wie Kollege Nico Schlotterbeck – gestern von Beginn an starten würde, als Deutschland in Düsseldorf gegen Ungarn spielte, war vorher schon klar. Dass der 33-Jährige aber so eine überzeugende Leistung als neuer Chef im Mittelfeld abliefern würde, war in dieser Form nicht zwangsläufig zu erwarten gewesen.
Mit 5:0 besiegt die DFB-Auswahl in ihrem ersten Spiel nach dem EM-Viertelfinal-Aus gegen Spanien ihren Gegner Ungarn in der Nations League. Dabei überzeugen nicht nur die gleich fünf verschiedenen Torschützen, u. a. der Ex-Dortmunder Niclas Füllkrug zum 1:0, sondern vor allem Pascal Groß, der als neuer Lenker des Spiels in die großen Fußstapfen des zurückgetretenen Toni Kroos treten musste. Das aber tat er in außerordentlich gelungener Weise, ehe er nach 60. Minuten beim Stand von 2:0 vorzeitig duschen durfte.
Die Sportmedien überschlagen sich nach dem Gala-Auftritt des Neuzugangs von Borussia Dortmund geradezu bei der Bewertung von Pascal Groß‘ Leistung.
„Im Blickpunkt stand dabei Pascal Groß, der den zurückgetretenen Weltmeister Kroos in der Schaltzentrale ersetzte und dabei einen starken Eindruck hinterließ“, schreibt beispielsweise die dpa. Und fährt fort: „Der Neu-Dortmunder war bis zu seiner Auswechslung nach einer Stunde sehr präsent im Mittelfeld, leitete das Führungstor von Füllkrug ein und lieferte auch die Vorlage zum Kopfball von Havertz an die Latte (33.). Nebenbei war der 33-Jährige auch der Mann für die Standards.“
Im Kicker erhält der in diesem Sommer von Borussia Dortmund verpflichtete Pascal Groß dann auch die Note 1,5 für sein achtes Länderspiel, gleichzeitig sein erstes in solch tragender Rolle.
BVB darf sich auf starken Pascal Groß auch in der Liga freuen
Auch die WAZ lobt Groß überschwänglich: „Zog das Spiel aus der Tiefe geschickt auf, traf fast immer die richtige Entscheidung und spielte kluge Pässe.“ Zur absoluten Weltklasse von Vorgänger Toni Kroos fehle ihm zwar ein wenig, doch sei das durch die exzellenten Leistungen der Stürmer aufgefangen worden.
Bei Sport1 hat man mitgezählt, dass alle von Pascal Groß‘ langen Pässen angekommen seien, insgesamt fünf. Zudem habe er das Spiel in eben jener Toni-Kroos-Manier an sich gerissen, hatte bis zu seiner Auswechslung mit 77 die meisten Ballkontakte aller deutschen Spieler.
Der ebenfalls im Einsatz befindliche Nico Schlotterbeck erhält ganz passable Bewertung seines Auftritts, hatte aber in Ermangelung von allzu großer ungarischer Gegenwehr auch wenig Gelegenheiten, zu glänzen, zudem leistete er sich mal wieder eine Unaufmerksamkeit.
Bei Borussia Dortmund werden die Verantwortlichen jedenfalls gerne gesehen haben, wie Pascal Groß sich zum Chef im deutschen Mittelfeld aufschwang und wohl Ähnliches in der nahen Zukunft auch beim BVB wird leisten können.