Borussia Dortmund plant Neuausrichtung: Fokus auf junge Talente
Borussia Dortmund plant eine strategische Neuausrichtung im Umgang mit jungen Talenten. Unter der Führung von Sport-Geschäftsführer Lars Ricken soll die Förderung des eigenen Nachwuchses wieder verstärkt in den Vordergrund rücken, nachdem der Klub in den letzten Jahren verstärkt auf erfahrenere Spieler gesetzt hatte.
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung gab Lars Ricken zu, dass „80 Prozent aller BVB-Spielminuten in der vergangenen Saison bei Akteuren lagen, die älter als 23 Jahre waren“ – ein Wert, den Dortmund in den vergangenen Jahrzehnten so noch nicht erreicht hatte. Nun will der Verein bewusst jüngere Spieler in die Profimannschaft integrieren und so das Gesicht des Teams verjüngen. „Die nächste Generation steht bei uns bereit!“, betonte Ricken gegenüber der Bild-Zeitung.
Auch wenn der Fokus wieder verstärkt auf der eigenen Jugend liegen soll, verließen im Sommer einige der größten Talente den Verein. Youssoufa Moukoko wechselte auf Leihbasis zu OGC Nizza, Tom Rothe schloss sich Union Berlin an, und Paris Brunner zog es zu AS Monaco. Insgesamt spülten diese Abgänge – darunter auch Transfers von Hendry Blank zu RB Salzburg und Julian Rijkhoff zu Ajax Amsterdam – über 20 Millionen Euro in die BVB-Kassen.
Junge Talente gehen, aber der BVB behält den Zugriff
Trotz dieser Verkäufe möchte Dortmund den Draht zu diesen Talenten nicht verlieren. „Es ist natürlich schade, wenn Talente gehen, die wir über Jahre bei Borussia Dortmund begleitet und ausgebildet haben“, erklärte Ricken in einem Interview. „Wir werden ihre Entwicklung weiterhin beobachten und haben in dem einen oder anderen Fall auch die Hand weiterhin drauf.“ Damit spielt Ricken darauf an, dass der BVB bei einigen Abgängen Rückkaufoptionen oder Beteiligungen an zukünftigen Transfers vereinbart hat.
Um den vorzeitigen Abgang junger Spieler in Zukunft zu verhindern, könnte der BVB laut Berichten über neue strategische Partnerschaften nachdenken. Vorbilder gibt es in der Fußballwelt bereits einige: Der FC Liefering dient als Farmteam für Red Bull Salzburg, und auch die City Football Group, zu der unter anderem Manchester City und Girona gehören, nutzt ein solches Netzwerk, um Talente zu entwickeln.
Klar ist: Der BVB will mutige Entscheidungen treffen, um seinen Kader zu verjüngen und die eigene Nachwuchsarbeit wieder in den Fokus zu rücken. „Im Sommer haben wir bewusst mutige Entscheidungen getroffen, um eigene Nachwuchs-Spieler fest in den Profikader einzubauen“, betonte Ricken. Es bleibt spannend, wie sich diese Strategie in den kommenden Jahren entwickeln wird und ob Dortmund den schwierigen Balanceakt zwischen Talentausbildung und sportlichem Erfolg meistert.