Emre Can wehrt sich: „Manchmal werde ich ungerecht behandelt“
Borussia Dortmund startet am Mittwoch in die neue Champions-League-Saison und trifft dabei auf den FC Brügge. Neben den sportlichen Herausforderungen steht dabei vor allem BVB-Kapitän Emre Can im Mittelpunkt, der sich jüngst zu der Kritik an seiner Person äußerte.
Seitdem Emre Can die Kapitänsbinde von Marco Reus übernommen hat, polarisiert der 30-Jährige stärker als zuvor. Besonders seine jüngsten Leistungen wurden in den Medien kritisch betrachtet. Doch Can ist anderer Meinung. „Ich sehe das schon so, dass ich manchmal ungerecht behandelt werde“, erklärte er auf einer Pressekonferenz vor dem Champions-League-Auftakt. Dabei bezog er sich unter anderem auf die Reaktionen nach dem Heidenheim-Spiel, bei dem er nach einem verwandelten Strafstoß in der Schlussphase mit einer Schweigegeste auf die Kritiker antwortete.
Der defensive Mittelfeldspieler betonte, dass seine Leistungen, sowohl bei der EM als auch in den bisherigen Saisonspielen, durchaus gut gewesen seien. „Ich habe eine gute EM gespielt. Auch die Spiele hier waren ok“, sagte er. Dass er dennoch häufig im Zentrum der Kritik steht, empfindet er als ungerecht: „Ich finde es nicht gut, wenn man sich Spieler herauspickt.“ Can ist sich bewusst, dass er als Kapitän eine besondere Verantwortung trägt: „Ich weiß, ich muss für vieles den Kopf hinhalten. Aber es muss auch gerecht sein.“
BVB-Kapitän Emre Can: „Wir haben auf meiner Position sehr, sehr starke Jungs“
BVB-Trainer Nuri Sahin lobte zudem die Konkurrenzsituation im Team und verwies darauf, dass es normal sei, dass auch ein Kapitän nicht jedes Spiel in der Startelf steht. Gegen Heidenheim hatte Sahin auf Felix Nmecha und Pascal Groß gesetzt, was zu Spekulationen über Cans Rolle als Stammspieler führte. Der Mittelfeldspieler selbst sieht das gelassen: „Wir haben auf meiner Position sehr, sehr starke Jungs, da war es klar, dass wir auch mal rotieren werden. Das war für mich kein Problem.“
Für Can und den BVB bietet die Champions League eine ideale Bühne, um zu zeigen, was in der Mannschaft steckt. „Der Wettbewerb ist und bleibt besonders“, sagte Can. Obwohl der neue Modus der Champions League einige Unklarheiten mit sich bringt, bleibt das Ziel klar: Das Achtelfinale soll erreicht werden. „Es darf nie selbstverständlich sein, in der Champions League zu spielen“, erklärte Sahin.
Für Emre Can gilt es, in Brügge mit einer starken Leistung auf dem Platz zu überzeugen und sich weiter als Führungsspieler zu beweisen. „Ich fühle mich gut“, sagte der Kapitän vor dem Spiel – und betonte damit seine Bereitschaft, die Herausforderung anzunehmen.