Presseschau Heidenheim vs. BVB: „Verdienter Sieg“ – doch weiter viel „Stückwerk“
Mit 2:1 gelingt Borussia Dortmund der erst zweite Auswärtssieg in dieser Saison. Beim 1. FC Heidenheim sei auf Guirassy Verlass gewesen, ansonsten aber weiterhin vieles „Stückwerk“. Immerhin habe der nach dem Abpfiff überaus emotional jubelnde Mike Tullberg der Mannschaft wieder Energie eingehaucht. Hier die Pressestimmen zum Spiel am Samstag.
Die Süddeutsche Zeitung bescheinigt Mike Tullberg für seinen ausschweifenden Jubel „komplettes Overacting“, denn das Spiel sei „eher mau“ gewesen. In die richtige Richtung habe der Däne den BVB zwar gelenkt, aber keinesfalls „die Sterne vom Himmel gespielt“. Zwar seien die Laufwerte besser als zuvor gewesen, doch das sei kaum erstaunlich. Schließlich sei die Mannschaft zuletzt „ein bisschen tot“ gewesen, wie Emre Can zu Protokoll gab.
Der Tagesspiegel konstatiert knapp, dass sich der BVB beim 1. FC Heidenheim wieder auf seinen Torjäger Serhou Guirassy verlassen konnte. Anschließend habe das Team den Vorsprung „mit viel Leidenschaft“ über die Zeit gebracht. An anderer Stelle wird Tullbergs Jubelszene verteidigt. Für den BVB sei derzeit eben nichts selbstverständlich – nicht einmal ein Auswärtssieg in Heidenheim. Zwar habe der Interimstrainer wieder Leben in die Mannschaft gebracht. Weiterhin bleibe aber vieles „Stückwerk“. „Offensiv ist der BVB sehr von Serhou Guirassy abhängig, defensiv selten über 90 Minuten sattelfest.“
Sonderlob für Waldemar Anton
Für die Sportschau war der Sieg des BVB „ein kleiner Befreiungsschlag“.
„Erneut eine Steigerung“ sah die WAZ beim ersten Sieg überhaupt im Jahr 2025. Tullberg habe seine Mission erfüllt, der Sieg sei verdient gewesen. Dies auch, weil es gelang „die Zwischenräume gut zu besetzen, immer wieder Anspielmöglichkeiten zu finden.“ Noch wichtiger aber: „Der BVB musste in dieser Saison häufiger Situationen […] überstehen, in der ein unterlegener Gegner zurück ins Spiel fand. Meist war es so, dass die damals von Nuri Sahin trainierte Mannschaft auseinanderfiel.“ Diesmal aber habe man mit einem „perfekten Angriff“ geantwortet und gegen Ende auch „höchsten Druck“ der Gastgeber überstanden.
Auch für den Kicker war der Sieg verdient, weil der BVB die bessere Mannschaft gewesen sei. 80 Prozent Ballbesitz im ersten Durchgang zeugten davon, auch wenn sich Dortmund kaum klare Chancen erspielte. Trotz Anschlusstreffer habe der BVB später keine allzu große Mühe gehabt, den Vorsprung zu verteidigen, weil Heidenheim zündende Ideen fehlten. Spieler des Spiels ist für den Kicker Waldemar Anton, der „hellwach und mit robustem Durchsetzungsvermögen“ agierte. Lohn der guten Tat: seine Nominierung für die Elf des Spieltags.