Havertz über Ex-Teamkollegen Brandt: „Der beste Spieler bei Dortmund“
Nach dem auf dem Papier recht einfachen Auftaktprogramm in die Rückrunde wartet auf den BVB in Form von Bayer Leverkusen der erste Prüfstein in der Bundesliga. Die letzten beiden Spiele der Werkself waren wenig berauschend, umso mehr erhofft sich Bayer von der Partie gegen den BVB. Mit einem Sieg könnte die Mannschaft von Dortmunds Ex-Trainer Peter Bosz an die Champions League Plätze und an die Schwarz Gelben heranrücken.
Schon in der vergangenen Saison konnte Bayer Leverkusen noch von Platz 9 bis in die Champions League Plätze vorstoßen. Einen ähnlichen Lauf erhofften sich die Anhänger, Mannschaft und Verantwortlichen in Leverkusen auch in dieser Rückrunde. Und mit zwei Siegen ließ sich der Start mehr als gut an. Doch die von Chancenwucher begleitete 1:2-Niederlage in der Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim sowie das mühsame 2:1 über Zweitligist VfB Stuttgart waren alles andere als begeisternd. Ein angeschlagener Gegner also für den BVB? Wohl kaum, eher ein hochmotiviert auf Wiedergutmachung spielender.
Ähnlich äußerte sich Leverkusens Top-Talent Kai Havertz vor dem Bundesliga-Clash Leverkusens gegen den BVB am Samstag Abend. „Wir haben in den letzten beiden Spielen nicht unseren besten Fußball gespielt. Da müssen wir uns an die eigene Nase packen“, meinte der zentrale Mittelfeldspieler, „unser Anspruch muss sein, eigentlich immer offensiv guten Fußball zu spielen. Das wird auch am Samstag sehr wichtig sein. Da werden wir es hoffentlich besser machen.“
Kai Havertz immer noch begeistert von Ex-Mitspieler Julian Brandt
Auch in den letztlich klaren Siegen gegen Fortuna Düsseldorf (3:0) und den SC Paderborn (4:1) leistete sich Bayer Leverkusen immer wieder Auszeiten, ließ den Gegner lange noch Hoffnungen hegen. Vor der Partie gegen den BVB schwingt nun sowohl Respekt als auch Hoffnung mit, beispielsweise bei Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes. Einerseits warnt er: „Da warten andere Herausforderungen auf uns. Dortmund hat nochmal eine andere Qualität.“ Andererseits weiß er auch: „Dortmund wird offensiver auftreten.“ Dadurch können sich auch für die spielstarke und schnelle Bayer-Elf Räume zum Kombinieren und Kontern ergeben.
Doch kicken kann auch der aktuell so torhungrige BVB. Einer der im zentralen Mittelfeld richtig auftrumpft ist ein alter Bekannter in Leverkusen: Julian Brandt. Erst im vergangenen Sommer wechselte der Blondschopf von Leverkusen nach Dortmund. Der Kontakt, zum Beispiel zu Kai Havertz, ist immer noch eng. Erst nach dem verlorenen Pokalspiel gegen Bremen spendete der Noch-Leverkusener dem Ex-Leverkusener Trost: „Ich habe ihm am Dienstag nach dem Spiel geschrieben. Das wird reichen“, grinste Havertz. Von seinem ehemaligen Teamkollegen hat der 20-Jährige immer noch eine enorm hohe Meinung: „Sancho und Haaland spielen auch nicht so schlecht, aber im Moment ist er der beste Spieler bei Dortmund.“
Spannend wird zu sehen sein, wie die Leverkusener Fans den abgewanderten Star begrüßen werden bei seiner ersten Rückkehr in sein altes Stadion. „Die Enttäuschung der Fans kann ich verstehen“, meint Sportdirektor Rolfes, „trotz allem hat er eine sehr erfolgreiche Zeit hier gehabt. Er ist damals als 17-Jähriger im Winter gekommen, Nationalspieler geworden. Das waren fünfeinhalb Jahre, die schon zu großen Teilen sehr erfolgreich waren. Das wissen wir auch zu schätzen, auch wenn wir enttäuscht waren, dass er gegangen ist. Aber so ist es einmal: Manche Spieler kommen zu uns, manche gehen. Wie die Fans reagieren, weiß ich nicht.“ Pfiffe als Zeichen von enttäuschter Liebe sind also durchaus möglich.