BVB seit Kovac übernahm: Wer überzeugte, wer enttäuschte?

Die Saison ist für Borussia Dortmund noch nicht beendet. Es wartet die Teilnahme an der erstmals mit 32 Mannschaften ausgetragenen Klub-WM in den USA. Bundesliga – und schon länger Pokal und Champions League – aber sind beendet für den BVB. Zeit für die WAZ, sich mit den Gewinnern und Verlieren in den Spielen unter dem neuen Trainer Niko Kovac zu beschäftigen.
Besonders positiv kommt bei Ansicht der Noten, die die WAZ selbst verteilte, Gregor Kobel weg. Der Schweizer war unter Nuri Sahin zum Sicherheitsrisiko geworden, weil er vermehrt mit Aufgaben im Spielaufbau vertraut war. Was nicht zu seinen Stärken zählt, wie alle Beteiligten schmerzhaft lernen mussten. Seit Kovac ihn wieder eher konservativ einsetzt, glänzt Kobel auch wieder. Er ist notenbester Spieler des BVB unter Kovac mit einem Schnitt von 2,8.
Allerdings teilt sich Kobel diesen Spitzenplatz mit einem, dessen Ausfall den BVB noch länger beschäftigt. Bis zu seiner schweren Verletzung überzeugte auch Nico Schlotterbeck stets, kam so ebenfalls auf einen Schnitt von 2,8 in seinen zehn Einsätzen unter Kovac.
Ein Zehntel schlechter wurde Pascal Groß bewerte, der damit immer noch zu den absoluten Stützen des Teams zählt und ebenfalls unter dem neuen Trainer zu alter Stärke fand. Für die WAZ ist er gar „der verlängerte Arm Kovacs“ auf dem Platz.
Ebenfalls stabil wertvoll präsentierten sich Julian Ryerson (3,1), der sogar dem im Winter getätigten Glücksgriff Daniel Svensson (3,0) den Vortritt lassen muss. Ebenso gut wie Svensson wurde Emre Can bewertet, der aber seinen Stammplatz am Ende der Saison verlor. Und auch Waldemar Anton läuft mit einer 3,0 ein, nutzte seine Einsätzen nach seiner kurzzeitigen Phase auf der Bank enorm.

Gewinner beim BVB mit Anlaufzeit: Waldemar Anton
Erstaunlich mutet es an, dass Serhou Guirassy etliche Spieler im Kader von Borussia Dortmund bei den Durchschnittsnoten vor sich sieht. Nur auf einen Schnitt von 3,3 kommt der beste Torschütze des BVB und der zweitbeste der abgelaufenen Bundesliga-Saison. Das erklärt die WAZ mit einigen ganz schwachen Auftritten, die den Schnitt senken. Namentlich sei er in Bochum, gegen Stuttgart und bei Sporting ein Ausfall gewesen.
Die Flops der Liste bestehen aus Yan Couto (3,6), Julian Brandt (3,8) und vor allem Jamie Gittens (4,3). Im Falle von Brandt fügt die WAZ immerhin die Einschränkung hinzu, dass er zum Saisonende wieder „auflebte“, nachdem er zuvor lange das Sinnbild der Krise gewesen war. Von einer solchen Erholung sei bei Gittens hingegen nichts zu sehen gewesen. Kein einziger seiner neun Einsätze unter Kovac wurde besser als mit 3,5 bewertet – er scheint mit den Gedanken schon länger bei einem wahrscheinlichen neuen Club zu sein.