Nach dem 1:1 in Manchester gewinnt Borussia Dortmund das Rückspiel im heimischen Signal Iduna Park vor 62.000 Zuschauern mit 1:0. Welcher BVB-Fan träumt nicht von einem Stadionbesuch verbunden mit einem Triumph über ManCity?
Was 2021 wie reine Science Fiction anmutet, war 2012 real. In jenem Jahr trafen beide Teams in der Gruppenphase der Champions League aufeinander. Im Hinspiel trennten sich die Citizens und der BVB durch Tore von Marco Reus und Mario Balotelli unentschieden. Für Wogen der Begeisterung sorgte in Dortmund Julian Schiebers Treffer in der 57. Minute. Der Weg des BVB endete erst im Finale, als Bayern München sich mit einem 2:1 im Londoner Wembley-Stadion den Titel sicherte. Manchester City verabschiedete sich dagegen sieglos als Gruppenletzter bereits nach der Vorrunde und das obwohl man damals beim Wettanbieter Netbet durchaus als Favorit für ein Weiterkommen gesehen wurde.
Wenn beide Teams am 6. und 14. April aufeinandertreffen, dann unter ganz anderen Vorzeichen als noch vor neun Jahren. Der BVB jagt seitdem vergeblich der Meisterschale nach, während sich Manchester City dank der finanziellen Zuwendungen aus Abu Dhabi zum wertvollsten Klub des Planeten aufgeschwungen hat. Zum Gewinn der Champions League hat es bislang jedoch nicht gereicht. Seit 1970, als ManCity den Europapokal der Pokalsieger für sich entschied, haben die „Sky Blues“ keinen Titel mehr in einem internationalen Wettbewerb mehr geholt.
2021 scheint die Chance auf den Erfolg in der Königsklasse so groß, wie noch nie zuvor. Manchester City befindet sich in einer grandiosen Form mit lediglich drei Niederlagen in 46 Pflichtspielen. Sie sind weiterhin in allen nationalen und internationalen Pokalwettbewerben vertreten und führen die heimische Premier League mit 14 Punkten Vorsprung an. In den Duellen mit dem BVB kann Erfolgstrainer Pep Guardiola aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Innenverteidiger Philippe Sandler, der jedoch bei den Citizens keine Rolle spielt, fehlt aufgrund einer Knieoperation. Auch die derzeit in überragender Form befindlichen İlkay Gündoğan und Kevin De Bruyne sind fit und brennen auf ihren Einsatz.
Die Dortmunder müssen zumindest im Hinspiel möglicherweise auf Marco Reus und Jadon Sancho verzichten. Reus plagt sich noch mit einer Prellung am Fußgelenk, während Sancho einen Muskelbündelriss auskuriert. Beide sind aufgrund ihrer hervorragenden Technik und Dribbelkünste wichtige Faktoren im Spiel der Schwarzgelben. Fast genauso unentbehrlich sind Mahmoud Dahoud und Jude Bellingham, die Top-Stürmer Erling Haaland mit Zuspielen versorgen müssen.
Gerade der 20 Jahre alte Norweger ist so etwas wie eine Lebensversicherung für den BVB. Mit zehn Treffern in sechs Champions-League-Spielen hat er fast im Alleingang für den Einzug seines Vereins in das Viertelfinale der Königsklasse gesorgt. Haaland, dessen Vater Alf-Inge einst die Kapitänsbinde bei ManCity trug, ist trotz seiner Klasse auf die Unterstützung seiner Mitspieler angewiesen. Sonst erhält er bei der starken Innenverteidigung mit Rúben Dias und John Stones im gegnerischen Strafraum kaum einen Ball.
Ausgeschlossen ist nicht, dass Haaland, Dias und Stones in der kommenden Saison das gleiche Trikot tragen werden. Englischen Medien zufolge sollen die Verantwortlichen bei City längst ihre Zustimmung zu einem Transfer des Norwegers im kommenden Sommer gegeben haben. Ein Weltklasse-Stürmer mit dem Gardemaß von 1,94 Metern fehlt bislang im Kader der Citizens. Unruhe und Personalquerelen kämen beim BVB jedoch zur absoluten Unzeit.