Sebastian Kehl
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In den letzten beiden Spielzeiten konnten die Borussia so manchen finanziellen Transfererfolg einfahren. Nach dem Verkauf von Jamie Gittens, der nach London zum FC Chelsea wechselte, war es für die Verantwortlichen klar, dass sie einige zusätzliche Schlüsselspieler verpflichten sollten, wenn die Borussia im Titelkampf in der Bundesliga ein gewichtiges Wort mitreden wollen.

Jobe Bellingham, Yan Couto, Carney Chukwuemeka, Fabio Silva und Daniel Svensson waren die fünf Top-Neuzugänge der letzten Zeit, die eigentlich das Gesicht der BVB-Profimannschaft verändern sollten.

Aber wie haben sich diese Top-Transfers bisher geschlagen? In diesem Artikel werden Sie eine detaillierte Zusammenfassung über diese neuen Spieler im Dortmund-Dress lesen können und erfahren, was Sie im Rest der Saison noch von ihnen erwarten können.

Jobe Bellingham

Jobe Bellingham
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Jobe Bellingham war zwar noch ein Teenager, als Dortmund ihn zum zweitteuersten Transfer der Vereinsgeschichte machte, doch im Verein erwartete Großes von ihm.

Der junge Engländer legte einen soliden Start hin. In den ersten Spielen der Klub-Weltmeisterschaft glänzte er als offensiver Spielgestalter, erzielte einen Treffer gegen die Mamelodi Sundowns aus Südafrika und bereitete im darauffolgenden Spiel den Siegtreffer für die andere Neuverpflichtung Daniel Svensson vor.

Bellingham verpasste jedoch aufgrund einer Sperre pikanterweise das Viertelfinale gegen die Königlichen aus Madrid, also gegen jenen Verein, bei dem sein älterer Bruder Jude spielt, der auch einst im Dress des BVB aufgelaufen ist. Dortmund verlor dieses Spiel mit 2:3, und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass Trainer Niko Kovac ihm seit diesem Turnier nicht mehr voll auf ihn setzt.

In der Bundesliga konnte der Engländer nicht in jedem Spiel auflaufen, gegenwärtig duelliert er sich mit Felix Nmecha um einen Fixplatz im defensiven Mittelfeld. Nmecha, seit 2023 im Dress der Borussen und auch deutscher A-Nationalspieler, dürfte im Moment die Nase vorne haben, aber Jobe hat immer wieder seine Qualitäten aufblitzen lassen, darunter zuletzt mit einer Glanzleistung beim 4:2 Auswärtssieg beim FC Kopenhagen in der Champions League.

Yan Couto

Yan Couto
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Für einen 23-Jährigen hat Yan Couto schon viel von der Welt gesehen. Der rechte Außenverteidiger spielte bereits in Brasilien, Spanien, Portugal und England, bevor er letzte Saison auf Leihbasis zu Dortmund wechselte. Daher bestand die Hoffnung, dass er sich in Deutschland sofort einleben würde.

Der junge Brasilianer, der auch bereits viermal in der Seleção sein Spielverständnis unter Beweis hat stellen können, zeigte in seiner ersten Spielzeit bereits starke Leistungen und kämpft im Moment mit Julian Ryerson um eine Startelfposition auf der rechten Seite. Aber dennoch brachte es der Brasilianer in den ersten 8 Runden auf fünf Einsätze, alle in der Startformation und 397 Einsatzminuten (von 720 möglichen).

Jedoch hat Couto seit seiner Ankunft in Dortmund Schwierigkeiten, Tore vorzubereiten, während Ryerson im gleichen Zeitraum bereits so manche Torvorbereitung beisteuern konnte, obwohl er angeblich der defensivere Spieler ist.

Um einen Fixplatz in der Mannschaft zu festigen, wird Couto vor allem torgefährlicher werden und auch seinen Einfallsreichtum wiederentdecken müssen, der ihn zu Beginn seiner Profikarriere auszeichnete.

Carney

Carney Chukwuemeka
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Wie Couto kam auch Chukwuemeka letzte Saison zunächst auf Leihbasis zu Borussia Dortmund, zeigte aber genügend Potenzial, um im Sommer fest verpflichtet zu werden.

Der englische Youngster, der im österreichischen Eisenstadt geboren wurde, hat in der Champions League bisher die auffälligeren Leistungen zeigen können. Er erzielte seinen ersten Treffer beim 4:1-Sieg gegen Athletico Bilbao und lieferte das Assist für Nmecha zum zwischenzeitlichen 3:1 der Dortmunder beim 4:2-Sieg in Kopenhagen.

In den bisherigen Spielen in der Bundesliga konnte er erst 153 Minuten in fünf Begegnungen spielen, aber alle fünf Spiele haben die Borussen ohne Gegentreffer für sich entscheiden können. Im letzten Heimspiel gegen den 1.FC Köln stand Chukwuemeka zum ersten Mal in der Startaufstellung der Dortmunder, er wird aber auch in Zukunft um einen Stammplatz kämpfen müssen – was er auch tun wird müssen, wenn er in den englischen WM-Kader berufen werden soll.

Fabio Silva

Fabio Silva
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Großes Staunen herrschte bei so manchem Experten, als Fabio Silva im August dieses Jahres für stolze 26,5 Millionen Euro aus Wolverhampton losgeeist wurde und einen längerfristigen Vertrag beim BVB unterzeichnete.

Denn der 23-Jährige hatte bis zur dieser Vertragsunterzeichnung wohl nur eine gute Saison gespielt: letztes Jahr, als seine zehn Tore dennoch den Abstieg von Las Palmas aus der spanischen Eliteliga nicht verhindern konnten.

Das hinderte die Dortmunder jedoch nicht daran, ihn für fünf Jahre an sich zu binden – die gleiche Vertragslaufzeit, die sie kürzlich mit dem Top-Sponsor Vodafone abgeschlossen hatten. Dieser Geldgeber garantiert den BVB-Fans im Signal Iduna Park eine starke Netzabdeckung, die es ihnen ermöglicht, aktuelle WhatsApp-Nachrichten zu verschicken und in der Halbzeitpause in mobilen Casinos zu spielen, aber von Fabio Silva konnten sie in den ersten Saisonspielen kaum etwas zum Sehen bekommen.

Der Stürmer war bis Mitte Oktober aufgrund einer Adduktorenverletzung außer Gefecht, konnte aber beim 4:2-Sieg in der Champions League in Kopenhagen kurz sein Können aufblitzen lassen.

Silvas Torjägerqualitäten werden ein Garant dafür sein, dass er in den kommenden Monaten zu einer Stütze der Mannschaft werden wird, doch um diese Saison tatsächlich erfolgreich zu gestalten, muss er wieder vollkommen fit werden.

Daniel Svensson

Daniel Svensson
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Daniel Svensson, seit März dieses Jahres im Verein, hat sich in dieser Spielzeit die Position am linken Flügel gesichert und verpasste bis zum packenden Aufstieg ins Pokalviertelfinale in Frankfurt keine einzige Minute in der Liga, im Pokal oder Champions League.

In dieser Saison hat er in den 13 bisher absolvierten Spielen bereits zwei Treffer (2) erzielen können, genauso viele wie in den 40 Spielen der abgelaufenen Spielzeit.

Mit seinen starken Offensivleistungen versteht er die „Gelbe Wand“ zu begeistern, vor allem seine Treffer gegen den FSV Mainz und Athletico Bilbao verdienten das Prädikat „sehenswert“.

Svensson, der bereits jetzt als eines der größten Nachwuchstalente Schwedens gilt, wird, wenn er seine aktuelle Form beibehält, noch viel Freunde dem Borussen-Anhang und der Vereinsführung bereiten.