Kevin Kampl
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Gerade Freizeit-Fußballer stellen sich häufig die Frage, ob sie zusätzlich zu ihren Übungen auf dem Rasen Krafttraining betreiben sollen? Die Antwort lässt sich ganz leicht geben. Ein Blick auf den durchtrainierten Körper eines Cristiano Ronaldo oder eines Zlatan Ibrahimović sollte genügen, um das Problem zu lösen. Doch ganz so einfach ist es nicht. Schließlich muss nicht jeder Hobby-Kicker den Anforderungen eines Profi-Sportlers gerecht werden.

Klar ist, ein Fußballer ist kein Bodybuilder. Muskelbepackte Arme erfüllen keinen Zweck, wenn es darum geht, schnell zu laufen oder den Kontrahenten lässig auszutricksen. Anders sieht es dagegen schon aus, wenn sich Stürmer gegnerischer Abwehrrecken erwehren müssen. Wer sich etwa bei einem Eckstoß schon einmal im Strafraum aufgehalten hat, kennt diese Herausforderung bestens. Eine gewisse Robustheit kann in solchen Situationen helfen. Fußballer, die jetzt nach passenden Kraftübungen im Internet suchen, sollten bei ihrer Wahl des Autoren mit Bedacht vorgehen.

Am besten ist es, die Auswahl der Kraftübungen mit erfahrenen Trainern abzusprechen, und zwar mit denen auf dem Fußballplatz und im Fitness-Studio. Nur das gewährleistet effektives Training, das auch weiterhilft. Da eine größere Muskelmasse nicht unbedingt beweglicher macht, ist es von großer Bedeutung, welche Muskelgruppen genau gestärkt werden. Schließlich sollen Spritzigkeit und Wendigkeit nicht auf der Strecke bleiben. Sonst ist die Folge das, was der Volksmund gerne mit den Worten „Der kann vor Kraft kaum laufen“ kommentiert.

Um sich in einem Duell zu behaupten, sind bestimmte Eigenschaften gefragt. Eine große Bedeutung kommt der Rumpfstabilität zu. Diese lässt sich mit Gerätetraining erreichen, aber auch durch Übungen mit dem eigenen Körpergewicht. Dieses sogenannte Bodyweight Training lässt sich problemlos in den heimischen vier Wänden durchführen. Dazu zählen etwa Kniebeugen, Liegestütze oder Planking.

Wer seinen Körper im Gym ertüchtigen möchte, sollte vor der Zusammenstellung seines Trainingsplanes angeben, dass er regelmäßig Fußball spielt und entsprechende Übungen benötigt. Steht das Konzept, sollte es zweimal in der Woche umgesetzt werden. Nur so stellt sich ein Trainingseffekt ein. An Tagen, an denen man sich beim Fußball verausgabt, sollte kein Krafttraining stattfinden. Es besteht sonst die Gefahr einer Überbelastung. Besonders an Spieltagen sind Übungen im Fitness-Studio tabu. Dagegen darf man in der Saisonpause, ob im Sommer oder im Winter, die Intensität erhöhen. Auch hier gilt: am besten nach Absprache mit den Trainern.

Fußballer sollten nicht nur die Muskulatur der Beine kräftigen, sondern mindestens genauso die des Rückens und des Bauches. So verbessert sich zum einen die Stabilität des Oberkörpers, zum anderen sinkt die Gefahr einer Verletzung.