In Deutschland trat im Jahr 2021 ein Glücksspielstaatsvertrag in Kraft, der GlüStV 2021. Er erhöhte mit verschiedenen Maßnahmen den Spielerschutz. Gleichzeitig legalisierte er das Online-Glücksspiel. Die Rahmenbedingungen hierfür sind aber sehr streng gehalten.
Die wichtigsten Regeln für den Spielerschutz sind laut GlüStV 2021:
Einzahlungslimit: Dieses gilt anbieterübergreifend. Es begrenzt die Einzahlungen eines Spielers auf maximal 1.000 €/Monat.
Spielkonto individuell einstellbar: Spieler können ihr eigenes individuelles Spielkonto mit verschiedenen Funktionen erstellen.
Selbstlimitierung: Spieler können ein eigenes Limit festlegen, das in der anbieterübergreifenden Limitdatei gespeichert wird.
Informationspflichten des Anbieters: Wer Glücksspiele anbietet, muss transparent über die hierfür erforderliche Erlaubnis informieren.
Jugendschutz: Dieser wurde im GlüStV 2021 deutlich verbessert.
Fünf-Sekunden-Regel: Zwischen zwei Runden an virtuellen Spielautomaten müssen mindestens fünf Sekunden vergangen sein.
Die meisten Anbieter und Spieler begrüßen diese Regeln. Allerdings ist zumindest die Fünf-Sekunden-Regel bisweilen lästig. Es gibt Casinos, die auf sie verzichten.
Die Fünf-Sekunden-Regel verringert die Spielgeschwindigkeit auf verschiedenen Wegen. Entweder muss der Spieler fünf Sekunden nach jeder Walzendrehung abwarten, oder die Walzen drehen länger und überbrücken damit fünf Sekunden. Diese Vorgabe wurde für den Spielerschutz eingeführt. Der Gesetzgeber glaubt, dass fünf Sekunden Pause genügen, um den Spieler nicht zu sehr in den Sog des Casinospiels hineinzuziehen. Außerdem limitiert diese Regel den möglichen Einsatz, weil weniger Zeit für die Runden zur Verfügung steht.
Die Fünf-Sekunden-Regel hat in der Praxis neben der künstlichen Wartezeit für den Spieler noch weitere Auswirkungen. Die wichtigste dürfte sein, dass ein Casino mit deutscher Lizenz nicht mehr die Autoplay-Funktion anbieten darf. Spieler können daher Spielrunden nicht mehr automatisch durchführen lassen, sondern müssen jede Runde manuell starten. Bei einer längeren Spielsitzung wird das zum echten Kraftakt. Zudem wurde durch diese Regel der Turbo-Modus abgeschafft. Dieser erlaubte es, die Spielrunden deutlich zu beschleunigen – bis hin zur doppelten Geschwindigkeit. Es gibt aber auch Casinos ohne Fünf-Sekunden-Regel. Besuchen Sie die Seite 1337.Games für einen Vergleich der besten Anbieter.
Die Fünf-Sekunden-Regel hat nicht nur Nachteile. In Wahrheit ist die Regelung durchaus komplex. Hier ein Überblick über ihre Vor- und Nachteile:
unterbindet die Suchtgefahr durch pausenloses Spielen
limitiert den Spieleinsatz zum Schutz der Spieler
künstlich verringerte Spielgeschwindigkeit
geringerer Unterhaltungsfaktor bei vielen Spielen
kein Autoplay möglich
keine Turbo Spins möglich
Sie gilt nur in Casinos, die durch ihre deutsche Lizenz der Kontrolle der GGL (Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder) unterworfen sind. Wer sich ein Casino aussucht, das über eine Lizenz aus Gibraltar, Malta, Curacao oder anderen Ländern verfügt, muss auf diese Regel nicht achten. Die zuständigen Regulierungsbehörden anderer Staaten haben diese Vorgabe nicht eingeführt.
Neben der Fünf-Sekunden-Regel gelten in deutschen Casinos weitere Einschränkungen, welche die Spieler ebenso wie die Betreiber betreffen. Ein wichtiger Punkt ist dabei die Glücksspielsteuer. Der Betreiber zahlt sie bei jeder Walzendrehung eines Spielers. Die Folge für die Spieler ist eine deutlich geringere Auszahlungsquoten in einem Casino mit deutscher Lizenz. Zudem sind alle deutschen Casinos an die beiden Systeme LUGAS und OASIS angeschlossen. Hier eine Erläuterung dazu:
LUGAS (Länderübergreifendes Glücksspielaufsichtssystem) kontrolliert, dass ein Spieler nicht zur selben Zeit in mehreren deutschen Casinos spielen kann. Wenn die digitale Überwachung das feststellt, wird der Spieler unmittelbar gesperrt. Außerdem überwacht LUGAS das monatliche Einzahlungslimit von 1.000 €.
OASIS (Online-Abfrage Spielerstatus) hält gesperrte Spieler aus den Casinos mit einer deutschen Lizenz fern. Das System stellt automatisch den digitalen Kontakt zwischen jedem Casino und der Sperrdatenbank her. In dieser landen Spieler, die wegen einer Überschreitung ihres Einzahlungslimits oder anderer Auffälligkeiten gelandet sind.
Deutsche Casinos zahlen wiederum wegen der steuerlichen und behördlichen Auflagen deutlich geringere Boni. Diese dürfen jährlich und pro Spieler maximal 100 € betragen. Zudem schicken sie jeden Spieler nach 60 Minuten Spielzeit automatisch in eine fünfminütige Pause. Diese fünf Minuten Wartezeit sind auch hinzunehmen, wenn sich jemand aus dem deutschen Casino ausgeloggt hat und sich erneut einloggen will. Nicht zuletzt ist das Spielangebot in den deutschen Casinos sehr eingeschränkt. Sie dürfen nur virtuelle Spielautomaten anbieten. Verboten sind ihnen hingegen die klassischen Casinospiele, progressive Jackpots und Live-Spiele.
Der GlüStV 2021 ist sicher gut gemeint und schützt die Spieler vor Suchtgefahren. Er enthält aber auch viele sehr strenge Einschränkungen. Diese basieren auf einem Kompromiss zwischen den Gegnern des Online-Glücksspiels und den Befürwortern. Letztere halten die Sorge vor der Spielsucht für etwas übertreiben und verweisen zudem mit einigem Recht auf die Steuereinnahmen, die der Staat durch das Glücksspiel erzielt. Zum Glück für die Spieler gibt es Alternativen zu den deutschen Casinos.