Noch in den 1980er Jahren unterstützte selbst in der Bundesliga lediglich ein Co-Trainer den Chefcoach. So startete der BVB in die Saison 1985/86 mit Pal Csernai als Verantwortlichem an der Seitenlinie. Hilfe erhielt er lediglich von seinem Assistenten Reinhard Saftig und dem Masseur Gerald Tengg. Ob es an dem kleinen Team gelegen hat, dass die Westfalen sich erst in der Relegation gegen Fortuna Köln den Klassenerhalt sichern konnten, ist eher fraglich, denn die Mitarbeiterstäbe der übrigen Erstligavereine sahen nicht anders aus.
Eine Borussia auf Rang 16 der Schlusstabelle ist derzeit genauso undenkbar wie ein einsamer Co-Trainer auf dem offiziellen Mannschaftsbild. Heutzutage finden sich dort diverse Assistenztrainer, ein Torwarttrainer sowie ein Team, das sich lediglich um die Athletik und Fitness seiner Schützlinge kümmert. Jedes Mittel, um Erfolg zu haben, wird genutzt, wie sich auch auf Betway Online Wetten sehen lässt. Immer häufiger beschäftigen die Profi-Klubs Mentalcoaches und Ernährungsberater. Letzteren Job übernahm beim BVB die frühere Leichtathletin Vanessa Oertzen-Hagemann, die an der Ruhr-Universität als Lehrbeauftragte für Sportmedizin und -ernährung tätig ist.
Wie wichtig Neu-Trainer Marco Rose die richtige Ernährung seiner Schützlinge ist, zeigt, dass er zwar keinen Spieler von der Borussia aus Mönchengladbach zur Borussia aus Dortmund lotste, dafür aber einen Mitarbeiter aus seinem Team, das ihn am Bökelberg bei seinem Job unterstützte. Seit dieser Saison wirkt Melf Carstensen beim BVB als „Performance Nutrionist“. Der 32-Jährige verabschiedete sich nach neun Jahren Tätigkeit bei der Borussia vom Niederrhein und folgte Rose nach Dortmund. Dort verantwortet er nun als Lebensmittel-Koordinator & Ernährungsberater die Ernährung der BVB-Profis.
Auf einen Dortmunder, der rein pflanzliche Kost zu sich nimmt, muss Carstensen sich nicht einstellen. Anders als Weltklasse-Sportler wie Tennis-Legende Novak Djoković oder Formel-1-Champion Lewis Hamilton setzt kein Borusse auf eine vegane Ernährung. Allerdings stellten auch bei den Westfalen einige Profis ihre Ernährung um. So berichtete Abwehrchef Mats Hummels, dass er zu Beginn seiner Karriere mit Gewichtsproblemen zu kämpfen hatte. Nachdem er jedoch seltener Fleisch, Fisch und andere tierische Produkte zu sich nimmt, fühlt sich Hummels fitter als in jungen Jahren. So ersetzte er etwa Kuhmilch durch Soja-Drinks. Ganz auf Fleisch und Käse wolle er jedoch nicht verzichten, teilte der 32-Jährige mit.
Besonders häufig anzutreffen sind im Profi-Fußball Flexitarier. Darunter zu verstehen sind Menschen, die sich in erster Linie vegetarisch ernähren, darüber hinaus aber von Zeit zu Zeit hochwertiges, biologisch produziertes Fleisch essen. Auch im Erstligabereich sind Veganer vertreten, so beispielsweise der Leverkusener Mitchell Weiser, Christopher Lenz von Eintracht Frankfurt oder Luca Waldschmidt, der für Benfica Lissabon seine Fußballschuhe schnürt. So konsequent ist bislang jedoch noch kein BVB-Spieler.
Sollten die Dortmunder einmal pflanzliche Speisen ausprobieren wollen, müssen sie nicht weit fahren. In jedem Jahr testet die Tierrechtsorganisation „Peta“ das vegane Angebot in den Stadien von 1. und 2. Fußball-Bundesliga und erstellt ein Ranking. Zuletzt im Jahre 2019, der letzten Saison, die vor der Corona-Pandemie endete. Der Signal Iduna Park erreichte einen guten vierten Rang dank veganer Steakbrötchen, einem Glasnudelsalat mit Wildkräutern oder Fllafelbällchen im Wrap. Falls ein BVB-Profi auf pflanzliche Kost setzen möchte, erhält er dort leckere Anregungen.