Zorc: „Wir haben Vertrauen zu Lucien“ – Doch was passiert mit Favre nach der Hertha-Partie?
Die Auswärtsreise zu Hertha BSC ist für den BVB eine bittersüße. Denn einerseits verbinden die Schwarz Gelben viele positive Erinnerungen aus jüngerer Vergangenheit mit dem Berliner Olympastadtion. Andererseits ist die Lage momentan extrem angespannt. Die Partie gegen seinen Ex-Klub Hertha könnte für BVB-Coach Favre das finale Kapitel seiner Dortmunder Zeit werden. Dass die Berliner jüngst den Trainer bereits wechselten, macht es für die Borussia ebenfalls nicht leichter.
Der glücklose Ante Covic wurde bei der kriselnden Hertha entlassen. Mit Jürgen Klinsmann übernahm eine Lichtgestalt des deutschen Fußballs, von dem man weiß, wie sehr er ein Team kurzfristig motivieren kann. Kostet der neue Berliner Trainer den in der Kritik stehenden Dortmunder Trainer den Job? Lucien Favre, so hieß es in den Medien, bekommt die Partien gegen Barcelona und Hertha BSC als Bewährungschance. Gegen Barca verlor der BVB mit 1:3, begleitet von neuerlichen Querelen um Jadon Sancho. Schafft Favre gegen Berlin nun doch noch die Trendwende? Oder endet die gemeinsame Zeit im Olympiastadion?
Und somit ausgerechnet im Stadion von Favres Ex-Klub, mit dem er große Erfolge feierte. Auch der BVB kann sich an viele schöne Momente im Berliner Olympiastadion erinnern. Unter anderem ging Jadon Sanchos Stern mit seinem ersten Scorerpunkt dort auf. Können die Schwarz Gelben dort in diesem Jahr eine Trendwende zum Guten einleiten?
Sportdirektor Zorc über Favre: „Kriegen das in dieser Konstellation hin“
Michael Zorc, Sportdirektor des BVB, ist überzeugt, dass es keines Trainerwechsels bedarf, um wieder dauerhaft in die Erfolgsspur zurückzukehren. „Wir haben Vertrauen zu Lucien, er arbeitet sehr hart und intensiv und will die Trendwende schaffen“, bekräftigte Zorc. „Wir glauben auch, dass wir das in dieser Konstellation hinkriegen.“
Auch Lucien Favre gab sich auf der Pressekonferenz – wenig überraschend – optimistisch. „Ich konzentriere mich auf das Wesentliche, auf Berlin“, meinte Favre. „Mein Fall ist unwichtig, aber das gehört dazu. Ich habe Vertrauen in die Mannschaft und auch in mich“, wollte der Schweizer Übungsleiter den Fokus weg von seiner Person, hin zum Geschehen auf dem Rasen lenken.
Dabei, Lucien Favre im Amt zu halten, werden Delaney und Alcacer nicht helfen können, wie der Trainer bestätigte: „Paco Alcacer und Thomas Delaney können nicht spielen.“ Auf die Dienste des zuletzt kriselnden Marco Reus will der BVB-Coach dagegen nicht verzichten. „Reus ist für uns sehr, sehr wichtig. Er hat für uns mehrmals den Unterschied ausgemacht“, bekräftigt Favre. Den Kapitän auf die Bank zu setzen und auf Julian Brandt als zentralen offensiven Mittelfeldspieler zu bauen scheint somit vom Tisch für die Partie gegen die Hertha.